Partnerstadt

Unterstützung aus Herne für Ometepe

9. Juli 2019 | Gesellschaft

Reinhard Schemberg muss nicht lange überlegen, um zu erklären, warum ihm diese Art der Unterstützung am Herzen liegt. „Es macht Freude, bereichert, bringt Kontakte und Erinnerungen.“ Der Herner könnte wohl stundenlang über sein ehrenamtliches und finanzielles Engagement berichten. Seit Jahrzehnten tritt er auf den verschiedensten Feldern in Erscheinung. Mit seinem aktuellen Projekt unterstützt er auf Ometepe eine 18-jährige Studentin. Fünf Jahre lang kann die junge Frau Erweiterte Krankenpflege studieren. Die Kosten von 50 US-Dollar monatlich stellt Schemberg für den ganzen Zeitraum zur Verfügung. Die Sektion Ometepe innerhalb des Partnerschaftsvereins hätte sicherlich nichts dagegen, wenn auch weitere Menschen in Herne diesem Vorbild folgen würden. „Aktuell liegen uns aus Ometepe zwei weitere Anfragen für ein Stipendium vor“, rührt Josef Stromberg von der Sektion Ometepe kräftig die Werbetrommel. Sechs junge Menschen werden zurzeit durch ein Stipendium aus Herne auf dem Weg in ihre Zukunft unterstützt. Für Schemberg ist das fast eine Selbstverständlichkeit. Noch heute hat er Kontakte zu einer Familie in Belgorod, wo er zwei Patenkinder vor mehr als 20 Jahren unterstützte. In Nicaragua half er auch beim Bau von zwei privaten Wohnhäusern. „Die Vorstellung, dass zwei Familien nicht mehr in einer Hütte leben müssen, sondern ein festes Dach über dem Kopf haben, gibt einem einfach ein gutes Gefühl.“

Die Insel Ometepe liegt in Mittelamerika. ©Michael Paternoge, Stadt Herne

Dieses Gefühl kennen auch Irmhild und Siegmund Aichelmann. Die beiden sind ebenfalls „Wiederholungstäter“, wenn es um die gute Sache geht. Das Ehepaar hat ihre Wurzeln in Sachen Partnerstädte auch in Belgorod – sehen aktuell aber auch in Ometepe großen Handlungsbedarf. Durch die Unruhen der vergangenen Monate hat sich auch die Situation der Campesinos - der Kleinbauern nicht unbedingt verbessert. „Im Gegenteil“, berichtet Udo Jakat von der Sektion Ometepe, „die Kleinbauern haben im Grunde nur Möglichkeit, über einen Kleinstkredit ihre Lage zu verbessern.“ Durch eine Kapitalaufstockung von 22300 Euro kommen nun viele Campesinos in den Genuss eines Kleinstkedits der Genossenschaft in Höhe von jeweils 100 US Dollar. Hier kommt das Ehepaar Aichelmann ins Spiel. Das Ehepaar übernahm einen großen Teil des Eigenanteil von 2.300 Euro, der für die Aufstockung benötigt wurde. Die restlichen 20000 Euro wurden über ein Förderprogramm des Landes NRW abgedeckt. „Diese Hilfe halte ich für absolut sinnvoll. Mit den Krediten können die Menschen ihr Land bewirtschaften. Wenn sie ihre Ernte einfahren, haben wir auch einen kleinen Teil dazu beigetragen. Hier weiß ich, wo das Geld ankommt“, erklärt Aichelmann, der ebenfalls mit seiner Frau auch den Bau von privaten Wohnhäusern unterstützte.
Wer sich über die Projekte informieren möchte, kann sich an den Partnerschaftsverein (02323/162964) oder an Josef Stromberg (02325/370130) wenden.

Michael Paternoga