Ausbildung

Unterstützung für Ältere

16. November 2021 | Gesellschaft
Foto: Am Gesundheitscampus in Herne-Börnig wurden den neuen Betreuungskräften ihre Zertifikate überreicht. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Das Ausbildungsprogramm ist eine Kooperation der Stadt Herne mit dem Caritasverband Herne und der St. Elisabeth Gruppe. Dr. Sabine Edlinger, Geschäftsführerin der St. Elisabeth Gruppe, gratuliert den Absolventinnen und Absolventen herzlich zu ihrem Abschluss. „Sie sind Teil einer Erfolgsgeschichte. Diese hat schon vor sieben Jahren begonnen.“ Da startete der erste Kurs dieser Art. „Wir haben damals schon gedacht, dass der Bedarf groß ist, dass es in Herne viele Menschen gibt, die Sie und Ihre Unterstützung brauchen“, erzählt Dr. Katrin Linthorst, Leiterin des städtischen Fachbereichs Gesundheitsmanagement.

Von März bis Oktober 2021 haben die Teilnehmenden 160 Stunden Unterricht, ein Orientierungspraktikum und ein Betreuungspraktikum absolviert. „Ich freue mich immer, wenn eine neue Gruppe startet, aber bei dieser war es natürlich besonders anspruchsvoll, weil klar war, dass wir in Distanz beginnen“, erinnert sich Lehrgangsleitung Silke Mattelé. Obwohl das Kennenlernen auch gut virtuell geklappt habe, sei die Freude groß gewesen, als im Juni schließlich wieder Unterricht in Präsenz möglich war.

„Vor zwei Jahren ist meine Mutter verstorben und ich habe gesehen, was Alltagsbegleiter überhaupt machen. Vorher wusste ich von dem Beruf gar nichts“, berichtet Absolvent Bruno Kirchhof. Er war es auch, der seiner Mitauszubildenden Petra Szabo von der kostenfreien Ausbildung erzählte. Die 54-Jährige hatte eigentlich vor, eine Weiterbildung zur Betreuungsassistentin zu machen, doch die Corona-Pandemie kam dazwischen: „Schulisch ist dann nichts mehr gestartet.“ Stattdessen schnupperte sie in die Betreuungsarbeit des Deutschen Roten Kreuzes rein, traf dort Bruno und stieß wenig später zum Kurs hinzu. Dabei hatte Szabo viel Freude: „Die Arbeit mit älteren Menschen ist eine Bereicherung“, findet sie. Der Kurs fand jeden Freitag statt, „was es auch Berufstätigen möglich macht, sich weiterzubilden“, betont Kirchhof.

Ein besonderer Fokus der Ausbildung ist der Aspekt der Interkulturalität. Einige der Betreuungskräfte haben einen Migrationshintergrund und können damit demente Seniorinnen und Senioren, die in ihrem Krankheitsverlauf in ihre Muttersprache zurückfallen, bestens begleiten.

Der nächste Schritt für die neuen Betreuungskräfte ist nun, sich zu bewerben. Einige der Teilnehmenden haben das bereits erfolgreich getan. „Wir wünschen Ihnen, dass Sie ganz viel Freude haben im Beruf, dass Sie Erfüllung finden und dass Sie wissen, dass Sie dort richtig sind“, so Mattelé.

„Das ist jetzt noch kein Endpunkt, sondern wir werden munter weitermachen“, erläutert Edlinger hinsichtlich der Zukunft des Ausbildungsprogramms. Der nächste Kurs startet im März 2022. Für diejenigen, die Interesse an der Ausbildung zur Betreuungskraft haben und sich weitere Informationen wünschen, gibt es am Montag, 29. November 2021, um 10 Uhr eine Informationsveranstaltung. Dort wird es um die Termine, den Aufbau der Schulung, die Unterrichtsinhalte und die Praktika gehen. Die Veranstaltung findet auf dem Campus der St. Elisabeth Gruppe, Widumer Straße 8, in Raum 2.01 statt und dauert anderthalb Stunden.