Starkes Unwetter über Wanne-Eickel
Ein weiteres schweres Unwetter zog am Sonntag, 20. Juli, über unsere Stadt - diesmal schwerpunktmäßig über Wanne-Eickel.
Ab 17.00 Uhr gingen in der Leitstelle Herne zahlreiche Notrufe ein. Die häufigsten Meldungen bezogen sich auf überflutete Keller. Teilweise stand das Wasser bis zu zwei Meter in den Kellern. Umgefallene Bäume lagen auf den Straßen und beschädigten mehrere Fahrzeuge. Einige Straßen wurden vollgesperrt wegen Überflutung und umgestürzten Bäumen. Ampelanlagen fielen aus und „Sturmreste" von ELA wurden auf die Straßen gespült und verstopfen die Kanalisation. In einer guten Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Tiefbau und Verkehr konnte an vielen Stellen schnell reagiert werden, um weitere Wasserschäden zu verhindern.
Insgesamt fuhr die Herner Feuerwehr zu 50 Einsätzen. Leider traf das Unwetter auch die Feuer- und Rettungswache 2 der Herner Feuerwehr. Hier gab es Schäden am Dach. Regenwasser floss in die Küche und Aufenthaltsräume.
Zusammen mit den freiwilligen Kräften und mit dem THW waren 60 Einsatzkräfte im Einsatz.
133 Einsätze der Feuerwehr erforderte das schwere Unwetter, das am Samstagabend über Herne zog. 160 Kräfte der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr und des THW kämpften gegen die Wassermassen des Starkregens.
Am Montag, 14. Juli, präsentierte sich die Lage als "entspannt", so Katharina Timm, Abteilungsleiterin bei der Berufsfeuerwehr. Glücklicherweise blieb die Wetterlage am Sonntag stabil und freundlich. Ein weiteres Unwetter hätte nicht nur die Freude am Public Viewing verringert, sondern aufgrund des aufgeweichten Bodens für weitere Schäden gesorgt.
Jetzt geht es in erster Linie darum, die Wassermassen zu beseitigen, die in Gebäuden eingedrungen sind. Einige Schulgebäude sind davon betroffen, unter anderem die Gesamtschule Mont-Cenis. Da Ferien sind, gibt es derzeit keine Auswirkungen auf den Schulbetrieb. Wasserschäden meldet auch das Spielezentrum an der Jean-Vogel-Straße.
Erzieherinnen und Mitarbeiter legen Hand an
Von den geöffneten Kitas war vor allem die "Kaiserstraße" betroffen. Das gesamte Personal hat Hand angelegt und die Wassermengen und weitere Schäden beseitigt. Dank dieses außerordentlichen Einsatzes ist der Kindergartenbetrieb ohne Einschränkungen möglich.
Noch stehen Aufzugsschächte einiger mehrstöckigen Gebäude unter Wasser - für die Beseitigung der Schäden müssen die Besitzer sorgen. Der Sportplatz von Westfalia Herne am Schloss Strünkede ist nach Angaben der Feuerwehr etwa 80 cm überflutet. Gut zwei Meter hoch stand das Wasser am Samstag auch das Polizeigebäude in Herne-Mitte.
Bericht vom 13.7.2014
Das schwere Unwetter, das am Samstag, 12. Juli, ab 20.30 Uhr über das Ruhrgebiet zog, hat die Stadt Herne stark getroffen. Der massive Starkregen überflutete Autobahnen, Bahnüberführungen, Straßen - und vor allem zahlreiche Keller. Der Verkehr kam an vielen Straßen zum Erliegen. Betroffen waren vor allem Herne-Mitte und Herne-Baukau. "Danach war es schwer, Herne von Nord nach Süd zu durchqueren", sagte ein Mitarbeiter der Feuerwehr.
Um 21.30 gab die Leitzzentrale der Feuerwehr Vollalarm. Bis Mitternacht gingen 1.000 Anrufe bei der Feuerwehr Herne ein. Unterstützung erhielt sie von neun Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr und vom THW. Bis zum frühen Morgen fuhren sie 101 Einsätze. Die Bilanz am Sonntag-Abend hieß dann: 135 Einsätze.
Wasser überall
Weitere größere Auswirkungen: Überflutet wurde der Keller des Evangelischen Krankenhauses. Auch in Kellern von Altenwohnanlagen trat Wasser ein. Die Gysenberg-Teiche traten über die Ufer und ließen die umliegenden Straßen absaufen. In Hochhäusern blieben Aufzüge stehen. In Sodingen musste ein Haus vom Stromnetz genommen werden - die Bewohner kommen bei Bekannten unter. In einer Tiefgarage kamen der Feuerwehr Autos schwimmend entgegen - das Wasser stand 2 Meter hoch. Der Kreisverkehr am Bahnhof Herne verschwand unter einer 40 cm hohen Wasserlache. Eine Autofahrerin auf der A 42 fuhr in eine mit Wasser gefüllte Senke - das Auto blieb bei ausgefallenem Licht und Strom auf der linken Fahrspur stehen. Eine Frau konnte ihren Keller nicht verlassen, während das Wasser stieg - die Feuerwehr befreite sie.
Auch am frühen Nachmittag meldeten sich immer noch Bürger, deren Keller unter Wasser waren. Nach Auskunft der Feuerwehr fallen auch Stunden nach dem Regen Bäume plötzlich um, weil der Boden so aufgeweicht ist.
Dezernent macht sich ein Bild von der Lage
Feuerwehrdezernent Johannes Chudziak machte sich am Nachmittag ein Bild von der Lage und wies besonders darauf hin, dass am späten Abend weitere Gewitter drohen: "Weil der Boden das Wasser noch nicht aufgenommen hat, kann auch ein kleiner Regen für Überflutungen sorgen." Daher gilt für alle Public-Viewer, die das WM-Finale am Sonntag Abend open-air sehen wollen: Bitte rechtzeitig eine Überdachung suchen, wenn ein weiterer starker Regen über Herne rauscht.
Wie groß die Schäden an städtischem Eigentum sind, kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden. Die Stadt wird in den nächsten Tagen eine Bestandsaufnahme machen.