Pottporus

Urban Art im Alten Wartesaal

4. Mai 2022 | Kultur
Foto: Der Alte Wartesaal ist Schauplatz der Ausstellung „Dear All“. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Ihre Wandbilder und Graffiti sind auf der ganzen Welt zu sehen, ihre Bildsprachen unverwechselbar. Katja Bot, Ursula Meyer, JuMu Monster und Giza One sind wichtige Vertreterinnen der Urban-Art-Szene.

„Dear All“ ist die erste Ausstellung von Pottporus mit all-female Lineup und präsentiert aktuelle Arbeiten der vier Künstlerinnen. Was sie verbindet, ist der prägende Einfluss unterschiedlicher Kulturkreise auf ihre Kunst, was sie antreibt, die Lust am ständigen Experiment. Lateinamerikanische Wandmalerei (Muralismo) begegnet deutschem Expressionismus, HipHop-Kultur und Schamanen-Kult überlagern sich in surrealen Bildwelten – Dose meets Pinsel meets Siebdruckplatte.

Die Ausstellung wurde von Ursula Meyer kuratiert. Die Vernissage findet statt am Freitag, 6. Mai 2022, von 18 bis 21 Uhr. Für musikalische Unterhaltung sorgt DJ C:MONE. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 5. Juni 2022, im Alten Wartesaal, Konrad-Adenauer-Platz 1, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Donnerstag bis Samstag von 16 bis 20 Uhr und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Am Donnerstag, 19. Mai 2022, bleibt die Ausstellung geschlossen.

Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich. Es gilt Maskenpflicht.

  • Die Ausstellung „Dear All“ wird am Freitag, 6. Mai 2022, eröffnet. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Die Künstlerinnen
Ursula Meyer
Ursula Meyer ist als Mitbegründerin der bekannten Flabbergasted-Crew eine Veteranin der Subkultur im Ruhrgebiet. Neben Wandmalereien ist Ursula Meyer bekannt für ihre Installationen und Bühnenbilder auf alternativen Festivals. In ihrer Bildsprache verbindet sie Einflüsse südamerikanischer Wandmalerei mit psychedelischer Ästhetik. Geboren in San Juan, Argentinien lebt und arbeitet die studierte Kommunikationsdesignerin (Folkwang Universität der Künste) als Künstlerin, Illustratorin und Szenografin in Essen.

Giza One
Das deutlichste Merkmal von Giza One ist wohl die klare, eindeutige Umrisslinie. Durch diese Hervorhebung der Kontur wirken ihre Arbeiten auf den ersten Blick zweidimensional. Doch bei all dieser Flächigkeit bringt Giza eine Art abgeflachte Räumlichkeit in ihre Bilder. Ihre Figuren und Gegenstände überlappen und umschlingen sich, und erzeugen so den Eindruck nicht ganz plattgedrückter Volumina. Zumeist befreit von Gravitation wird das Dargestellte oft zerteilt und über den Großteil der Bildfläche angeordnet. Innerhalb dieser Flächen gibt es weder Schattierungen noch Farbmodulationen. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Köln.

Katja Bot
Zunächst spezialisiert auf selbstverlegte Bücher im Siebdruckverfahren, entwickelte Katja Bot eine Vorliebe für Großprojekte, als sie die Kollektive Sweatlodge und Totoblack aus Nantes bei der Ausstattung von Veranstaltungen im Stil der Sound-System-Kultur und Jahrmarktskunst begleitete. Die Künstlerin malt auf Wänden, Papier, Stoffen und Holzinstallationen. Ihre Kompositionen sind dicht und bewegend, die Dimensionen sehr variabel und ihre Malweise schnell, spontan und instinktiv. Katja Bot konstruiert in ihren Werken eine traumartige Fantasie, bevölkert von seltsamen Tieren, Objekten und Pflanzen, die sich mit imposanten Körpern und Gesichtern verflechten. Denkmäler, Fabelwesen und Symbole unserer kollektiven Erinnerungen interagieren mit Elementen der modernen Gesellschaft und persönlichem Leben. Diese rätselhaften Szenen sind meist Allegorien von Stärke und Schutz. Eine Art, in allen chaotischen Situationen Ruhe zu bewahren. Aufgewachsen zwischen Deutschland (Hamburg), Frankreich (Rennes) und Brasilien (Santos) und Stationen in Nantes und Paris lebt Katja Bot derzeit in Rennes.

Jumu Monster

Die studierte Fashion-Designerin erschafft bunte, wild tanzende Bildwelten. Der Schamanenkult und die Verbindung zwischen Mensch, Geistiger Welt und Natur sind feste Bestandteile ohrer Arbeit und dienen als Inspiration für ihre Murals, Leinwände und Masken. Für ihre Werke verwendet sie alles, was sie in die Hände bekommt, um neue surreale Welten zu kreieren. Aufgewachsen in Hannover mit peruanischen und chilenischen Wurzeln lebt und arbeitet JuMu Monster als freie Künstlerin in Berlin.