Uwe Block trifft den „Weißen Brasilianer“
Uwe Block hat in den vergangenen zwei Wochen viel gesehen: Tolle Strände, drei Vorrundenspiele, aber auch viel Armut und Not der Menschen. Wie berichtet, verpasst der Herner seit 1996 kein großes Fußball-Turnier. In Brasilien erlebte er als Fan vor Ort bereits seine fünfte Weltmeisterschaft.
„Keine Infrastruktur“
„Ich möchte die Reise nicht missen“, betont der Erzieher, der gemeinsam mit seiner Frau Heike die drei Vorrundenspiele der deutschen Nationalmannschaft in Salvador, Fortaleza und Recife live auf der Tribüne erfolgte. „Die Stimmung in den Stadien war gut. Rund 20.000 Fans aus den USA haben gleich zwei Stunden durchgesungen “, erklärt der 56-Jährige kurz nach seiner Ankunft. Allerdings konnten die positiven Eindrücke nicht mit der Weltmeisterschaft vor vier Jahren in Südafrika mithalten. „Die Stadien waren super, da wurde richtig viel Geld investiert. Allerdings ist vieles vor den Toren der Stadien auch in einem schlechten Zustand oder einfach verdreckt. Eine funktionierende Infrastruktur gibt es eigentlich gar nicht. In Recife stand vor dem USA-Spiel alles unter Wasser. Die Proteste in der Bevölkerung kann ich inzwischen immer besser nachvollziehen“, gesteht Block.
Friedlich in den Stadien gefeiert
Der Herner hat aber natürlich auch viele schöne Momente während der WM erlebt. „Mit unserer Reisegruppe haben wir tolle Partys gefeiert, einmal sind sogar die Höhner nur für uns aufgetreten. Auch einige schöne Strände haben wir gesehen. Das war dann das Brasilien, wie man es sich vorgestellt hat.“ Zu den Stammgästen in der Reisegruppe gehörten unter anderem auch Rainer Calmund, Christoph Daum oder Ansgar Brinkmann, der in seiner aktiven Zeit auch gerne als der "Weiße Brasilianer" bezeichnet wurde.. Gefeiert wurde auch in den Stadien. „Da war alles friedlich. Insgesamt haben wir keine Situation erlebt, die bedenklich war. Allerdings gab es auch eine große Polizei- und Militärpräsenz. Man sollte sich einfach richtig verhalten, die Warnungen der Reiseleiter ernst nehmen und nicht mit der dicken Golduhr herumlaufen“, sagt der Erzieher in Richtung derer, die sich vielleicht noch auf den Weg machen, um die Nationalmannschaft in Brasilien zu unterstützen. Auf ein Banner sollten die WM-Reisenden im Gepäck verzichten. „Im Stadion wurden die Banner wieder abgenommen. Das kam natürlich bei den Fans nicht gut an. Ich habe selber ein Banner mit dem Schriftzug Reisegruppe Herne mitgenommen. Beim Spiel gegen Portugal wurde es zweimal wieder abgenommen. Erst beim dritten Mal wurde es hängen gelassen.“
Nächtliche SMS aus Deutschland
Einige Freunde und Bekannte haben den Herner sogar in einem Beitrag der ARD wiedererkannt. „Fans sollten sich in einer Pose wie Christiano Rolando geben. Da habe ich mitgemacht.“ Zur Belohnung gab es um 3 Uhr in der Nacht eine SMS aus Deutschland: "Der Ruhrpott-Ronaldo!". „Da hatte ein guter Bekannter von mir wohl die Zeitverschiebung vergessen“, lacht Block, für den nach der WM vor der EM heißt. Am 11. Oktober geht es zum Qualifikationsspiel gegen Polen nach Warschau. Dann wieder mit Banner.
Text: Michael Paternoga
Siehe auch Beitrag "Uwe - Block- Unser Mann in Brasilien"