Verbindlich Medien nutzen
Von einem "besonderen Tag" sprach Nicole Nowak, Leiterin des Haranni-Gymnasiums. Die Bildungseinrichtung an der Hermann-Löns-Straße hatte gerade mit der Stadtbibliothek Herne einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Nach einer kleinen Feier floss sogar Sekt.
Für die Stadtbibliothek Herne war es durchaus auch ein besonderer Tag - aber nicht der erste in dieser Reihe, denn mittlerweile wurden schon 30 Kooperationsverträge geschlossen. Verbindlich vereinbart werden Klassenführungen, die Nutzung von Themenkisten, Klassensätzen und des Medienzentrums und die wechselseitige Teilnahme an Veranstaltungen vom Vorlesewettbewerb bis zum SommerLeseClub.
"Das Buch, der beste Nachhilfelehrer"
"Leseförderung ist die Grundlage jeglicher Bildung", unterstrich Nowak, "auch im Zeitalter von WhatsApp und Facebook, denn schließlich müssen die Posts auch gelesen werden". Weil das Haranni-Gymnasium keine Insel sei, sondern ein Teil der Stadt Herne, wolle man die Angebote der Stadt nutzen. Die stellvertretende Schulleiterin Maike Verwey schlug in dieselbe Kerbe: Das Haranni wolle einen "kritischen, aber konstruktiven Umgang mit den Medien initiieren". Die Liebe zum Lesen solle gefördert werden: "Schließlich geht es neben der Wissenserweiterung und dem Zugang zu den Schlüsselqualifikationen auch immer um das Buch selbst." Wie diese Passion zum Buch selbst sich manifestiert, demonstrierten einige Schüler, die ihre Lieblingszitate aus ihren Lieblingsbüchern vorlasen. "Wenn Eltern mich nach einem Nachhilfelehrer frage, sage ich: Der beste Nachhilfelehrer ist das Buch", unterstrich Katrin Röttsches, Leiterin der Elternpflegschaft.
"Mediennutzungskompetenz ist in Zeiten zunehmender Informationsströme eine wichtige Voraussetzung der erfolgreichen Lebensgestaltung. Und eine öffentliche Bibliothek fördert diese Kompetenz", sagte Bibliotheksleiterin Karin Anlauf. Ihre Kollegin Natalie Beckers betonte: "Mit dem Vertrag ist eine gute Grundlage geschaffen, von der alle profitieren könnten."