Installation „Coal Market“ von Ibrahim Mahama

Verhüllung des Schlosses beendet

29. August 2018 | Kultur

  • Arbeiter nehmen die Verhüllung ab. ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

20.300 Besucher kamen zu „Coal Market“

20.300 Personen besuchten die Ausstellung in Schloss Strünkede. Aus Stralsund und München, aus Leipzig und aus dem Saarland, aus England, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz, Italien, Polen, Litauen, den USA und Indien sowie Australien kamen Besucher nach Herne und besichtigten das Kunstprojekt. Wie viele Menschen „Coal Market“ lediglich vom öffentlich zugänglichen Schlosspark aus betrachtet haben, konnte nicht erfasst werden. „Wir sind sehr zufrieden. Wir hatten mit Coal Market in Herne ein besonderes Highlight, das ein Leuchtturm in der gesamten Ausstellungsreihe war. Der Erfolg des Projekts spiegelt sich in den Besucherzahlen und in den lebhaften Diskussionen über die Installation“, so Dezernentin Gudrun Thierhoff.

Die Verhüllung des historischen Schlosses war von Bürgern und Medien kontrovers diskutiert worden. Unter anderem konnten einige Jute-Bahnen erst einige Wochen später als geplant angebracht werden, um brütende Kanada-Gänse an der Schlossmauer nicht zu stören. Auch Sturm und Regen machten die Arbeiten für einige Tage unmöglich. Nach einem Starkregen waren Teile der Verhüllung abgerissen und in die Gräfte gefallen. Sie wurden durch neue Säcke ersetzt. Für den Brandschutz hatte die Feuerwehr Schläuche verlegt, um im Notfall sofort löschen zu können. Außerdem bewachte ein Sicherheitsdienst die Installation rund um die Uhr. Einige Hochzeitspaare, die im Schloss geheiratet haben, zeigten sich irritiert von der Verhüllung. Den Hochzeits-Termin verschoben hat letztlich aber nur ein einziges Paar.

Abschied von der Steinkohle-Förderung im Pott

Schloss Strünkede war für die Verhüllung ausgewählt worden, weil es markantes Gebäude mit Bezug zum Bergbau und der Geschichte der Region ist. So nutzte die Harpener Bergbau das Gebäude eine Zeit lang. Eine ähnliche Installation aus Kohlesäcken hatte Mahama unter anderem 2017 bei der Documenta in Kassel gezeigt und die historische Torwache verhüllt. Dafür und für die Herner Installation nutzte er Jutesäcke, in denen verschiedene Waren, zum Schluss auch Kohle, transportiert worden waren. Er bezieht sich dabei auf die Produktionsbedingungen von Kohle in anderen Ländern. Denn auch wenn der Abbau von Steinkohle im Ruhrgebiet beendet wird, in anderen Teilen der Welt wird nach wie vor gefördert – oft unter deutlich schlechteren Bedingungen.

Mit Prosper Haniel schließt im Dezember 2018 die letzte Zeche im Pott. Das haben die RuhrKunstMuseen zum Anlass genommen, um Ausstellungen, Installationen, Projekte und Performance rund um das Thema Kohle zu zeigen. 17 der Museen, unter ihnen Schloss Strünkede und die Flottmann-Hallen, präsentieren die Werke von Mai bis September.

Die zweite Herner Ausstellung zum Thema Kohle waren Bilder und Skulpturen des britischen Künstlers David Nash, die bislang 1182 Besucher anzog. Obwohl die Flottmann-Hallen während der Ferien nur an drei Tagen pro Woche geöffnet hatten, kamen im August die meisten Besucher.

Nina-Maria Haupt