Projekttag

„Verrückt? Na und!“

24. Oktober 2022 | Gesellschaft
Foto: ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit hatte der Fachbereich Gesundheit Schülerinnen und Schüler der höheren Berufsfachschule der elften Klasse, deren Lehrkräfte sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Stadt Herne zu dem Projekttag eingeladen. Angeleitet wurde das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“ des Vereins „Irrsinnig Menschlich“ von eigens geschulten Experten des Bildungsbüros der Stadt Recklinghausen. In Diskussionen, Gruppenarbeiten oder im Austausch mit psychisch beeinträchtigten Menschen wurden Aspekte wie Zukunftsängste, psychische Erkrankungen oder Suizidgedanken thematisiert.

  • Impressionen aus dem Workshop des Emschertal-Berufskollegs. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Psychische Erkrankungen dürfen kein Tabu sein“

Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung werden nun intern ausgewertet. Eine dauerhafte Fortführung mit dem Ziel, die seelische Balance und Gesundheit der Herner Schülerinnen und Schüler zu fördern, wird angestrebt. „Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte sollten zukünftig besser mit dem Thema vertraut sein. Psychische Erkrankungen dürfen kein Tabu sein und Vorurteile müssen angesprochen werden, um Stigmatisierungen von betroffenen Personen entgegenzuwirken“, so Rasmus Nell von der Abteilung Gesundheitsförderung und -planung der Stadt Herne.

Pippa Goch vom Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BüZ) bewertet die Veranstaltung sehr positiv und nimmt viele Erkenntnisse für den Aufbau der „Jungen Selbsthilfe“ mit. „Es ist sehr wichtig, besonders junge Menschen mit ihren Problemen und Herausforderungen wahrzunehmen und zu Wort kommen zu lassen. Deshalb wollen wir in Herne eine ‚Junge Selbsthilfe‘ ins Leben rufen, um Menschen zwischen 18 und 35 Jahren eine Anlaufstelle zum gemeinsamen Austausch zu bieten“, erklärt Goch.

Über das Präventionsprogramm

Das bundesweit erprobte Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“ des „Irrsinnig Menschlich e. V.“ soll Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte für das Thema psychische und seelische Gesundheit sensibilisieren und sie über Unterstützungs- und Hilfsangebote informieren. Die Einstellung zu psychischen Erkrankungen sowie die Haltung gegenüber Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sollen thematisiert und verbessert werden.

Hilfe bei akuten Krisen

Die „SOFORTHILFE Herne“ bietet rund um die Uhr Unterstützung in schwierigen Lebenslagen wie bei psychosozialen Problemen. Unter Telefon 08 00 / 678 4000 erhalten Betroffene kostenlos und vertraulich eine erste Orientierung sowie Hilfestellung in akuten Krisen- und Belastungssituationen. In Kooperation mit der Gesundheitsförderung der Stadt Herne wurde das bisherige psychosoziale Beratungsangebot der „SOFORTHILFE Herne“ ab August 2022 ausgeweitet.