Ausstellung

Versponnen im Emschertal-Museum

4. September 2020 | Gesellschaft

In der Ausstellung geht es um die Geschichte der Spinner. Einmal die Frauen, die vor hunderten von Jahren die ersten Fäden gesponnen haben – aber auch die geistigen Spinner. Wie kam es zu dem Schimpfwort Spinner. „Das war unsere Grundidee. Wir wollten wissen, wie hat sich die Stoffproduktion entwickelt, wie wurde es gemacht und wie passiert es heutzutage“, sagt Ausstellungskuratorin Elke Hartkopf am Donnerstag, 3. September 2020.

Vom Spinnen zum Spinner

Sie wollte zusammen mit ihrer Kollegin Dr. Gabi Langen herausfinden, wie es dazu kam, dass viele Worte aus dem Spinnereibereich Einzug in den Sprachgebrauch hielten. „Das Wort spinnen wird heute nicht gerade freundlich benutzt. Damals wurde beim Spinnen der Fäden viel erzählt. Dabei entstanden geflügelte Worte wie ‚umgarnen‘, ‚sich verhaspeln‘ oder ‚der rote Faden einer Geschichte‘. Das sind alles Begriffe, die aus dem Zusammenhang des handwerklichen Spinnens mit dem geistigen Spinnen, dem Geschichtenerzählen, entstanden sind“, erklärt Langen.

  • In der Ausstellung "Versponnen".©Frank Dieper, Stadt Herne

Geschichte und Kunst         

 „In der Ausstellung haben wir viele Exponate, die die Entwicklung der Stoffherstellung dokumentieren, zum Beispiel Kleidungsstücke, wie die Galauniform eines Herner Steigers. Dazu zeigen wir eine Kunstinstallation von Christoph Steeger, der ein großes Spinnennetz in der Ausstellung installiert hat, sowie kurze Filme zum Thema“, sagt Dr. Oliver Doetzer-Berweger. Natürlich darf auch ein Schaukasten mit Spinnen aus der ganzen Welt nicht fehlen. Das „Die Spinne“-Comicheft finden Besucher in einer gemütlichen Ecke der Ausstellung zusammen mit Märchenbüchern, die sich mit dem Thema „Spinnerei“ beschäftigen. Die Ausstellung „Versponnen – Fäden, Garne“ beginnt am Dienstag, 8. September 2020, und endet am Sonntag, 18. April 2021. Sie kann zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums im Schloss Strünkede besucht werden. Zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen. Hier geht es zum Trailer der Ausstellung.

Patrick Mammen