Stadtarchiv Herne

Virtuelle Ausstellung zur Cranger Kirmes

6. August 2021 | Kultur
Foto: Starke Männer vor der Boxbude 1985. ©Winfried Labus

Trotz des umfangreichen Kirmesbestandes waren die Mitarbeitenden des Stadtarchivs froh, umfassende Unterstützung von den lokalen Playern, angefangen bei Wolfgang Berke, über Annette Krus-Bonazza und Ralf Piorr, bis hin zu Edda Reffelmann vom Fachbereich Vermessung und Kataster, erhalten zu haben. Bildmaterial von bekannten Herner und Wanne-Eickeler Fotografen hat in der Ausstellung Platz gefunden. Dadurch haben Gerd Biedermann, Winfried Labus und Wolfgang Quickels erneut eine Würdigung erfahren. Eine Veröffentlichung der Bilder wurde durch die Rechteinhaberinnen Martina Biedermann, Barbara Schultz-Labus und Carola Quickels ermöglicht, was das Stadtarchiv sehr gefreut hat.

Die Ausstellung umfasst insgesamt 200 Objekte auf 51 Seiten und deckt alle Bereiche der Cranger Kirmes ab: Von dem Ursprung, über die Anfänge, fortführend mit dem Wandel von einem Dorffest zur Massenveranstaltung. Vor allem wird hier ein jahrelang tradierter Mythos bezüglich des Ursprunges der Kirmes thematisiert. Aber auch die dunklen Seiten der Kirmes werden beleuchtet, bei denen die ideologische und propagandistische Vereinnahmung durch die Nazis oder das „Verschwinden“ der Sinti und Roma behandelt werden. Die Ausstellung umfasst nicht nur Fakten, sondern auch kleine Anekdoten, wie etwa die Geschichte um das erste Fahrgeschäft eines geschäftstüchtigen Crangers, das sich als ein, neudeutsch gesprochen, Fake erwies. Die Menschen stehen bei der virtuellen Ausstellung im Mittelpunkt. Aufnahmen aus den 1930er, 1980er und 2000er Jahren machen deutlich, dass die Cranger Kirmes immer eines war: eine Familienkirmes. Gleichermaßen werden der Aufbau, die Festumzüge, Eröffnungen, Fahrgeschäfte, Feuerwerke und Sonderveranstaltungen beleuchtet. Dazu können Besucher des Rathauses Herne seit Freitag, 6. August 2021, eine Auswahl von Kirmesplakaten im ersten Stock des Rathauses betrachten.

  • Cranger Kirmes von oben 1985. ©Winfried Labus

Ziel ist es, dass diese Ausstellung greifbar ist und die Menschen sich mit dieser und den einzelnen präsentierten Zeiten identifizieren können. Vielleicht entlockt sie dem ein oder anderen ein Lächeln auf den Lippen, welches den Schmerz der erneuten Kirmes-Absage etwas lindert. Genau deshalb hoffen Jürgen Hagen und Alina Gränitz, dass es nächstes Jahr wieder „Piel op no Crange“ heißt!

Die virtuelle Ausstellung ist unter folgendem Link zu erreichen: https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/cranger-kirmes/.