Ann-Cathrin Lauber und Thomas Müller heiraten im Riesenrad
Schon als kleines Mädchen fieberte Ann-Cathrin Lauber dem Start der Cranger Kirmes entgegen. In diesem Jahr ist die Vorfreude fast nicht auszuhalten. Denn die 33-Jährige sagt nicht nur Ja zu Crange, sondern auch Ja zu ihrem Thomas –
im Riesenrad in fast 55 Metern Höhe will das Paar die Ringe tauschen.
Im vergangenen Jahr ermöglichte das Standesamt der Stadt Herne diese Art der Trauung zum ersten Mal. „Leider haben wir damals erst drei Wochen vor der Kirmes davon erfahren, das war uns dann doch ein bisschen zu spontan“, berichtet Ann-Cathrin Lauber. Die beiden haben also tatsächlich ein Jahr gewartet, um auf Crange den Bund fürs Leben zu schließen. „Es gibt Schlösser und es gibt viele andere schöne Orte, um sich das Jawort zu geben. Aber während der Cranger Kirmes in einem Riesenrad zu heiraten, ist doch etwas Besonderes. Da kann für uns nichts anderes mithalten.“
Thomas Müller
Ann-Cathrin Lauber
10. August als besonderes Datum
Der 10. August 2023 wird somit für beide der wohl schönste Tag im Leben. Und eines scheint bei diesem Datum ausgeschlossen: den Hochzeitstag zu vergessen. Denn schon jetzt ist der 10. August im Kalender rot markiert. „An diesem Tag haben wir uns vor zehn Jahren kennengelernt und an diesem Tag habe ich auch Geburtstag“, verrät Thomas Müller, der sich übrigens nicht nur in seine Braut verliebt hat, sondern auch in ihre Heimat. „Ich mag das Ruhrgebiet und die Mentalität der Menschen hier unheimlich gerne. Man fährt 50 Kilometer in eine Richtung, durchquert dabei sieben Städte und ist trotzdem viel im Grünen.“ Der 38-Jährige kommt gebürtig aus Salzgitter. Kennengelernt haben sich beide in Hannover. 2020 zog das Paar nach Wanne-Eickel, wo Ann-Cathrin Lauber aufgewachsen ist und ihre Jugend verbrachte. Einige Verwandte reisen natürlich auch aus Niedersachsen zur Hochzeit an. „Dort ist die Cranger Kirmes noch nicht so bekannt wie hier. Am 10. August wird sich das ändern“, verspricht Müller.
50er Jahre sind die große Leidenschaft
Neben der Cranger Kirmes sind die 50er Jahre die große Leidenschaft der beiden. Ob Röhrenfernseher, Musiktruhe oder Schränke – wer ihr Haus betritt, begibt sich auf eine Zeitreise. „Hinter jedem Möbelstück steckt eine Geschichte“, sagt Müller und erinnert an eine Musiktruhe, an der er noch den Originalpreis von 795 DM entdeckte: „Das war 1957 ein Vermögen. Aber die Truhe hat heute noch etwas Ästhetisches und ist schön anzusehen.“ Heute würden die meisten Regalwände alle gleich aussehen und nach fünf Jahren weggeworfen. „Wir mögen einfach diesen Lebensstil von damals, die Autos, die Musik und die Kleidung.“ Die Kleidung ist bei einer Hochzeit traditionell nicht unwichtig. Und so sind natürlich auch das Brautkleid und der Anzug des Bräutigams im Stil der 1950er gehalten.
Brautpaar steigt mehrfach in die Gondel
„Auch das Riesenrad ‚Bellevue‘ passt hier hervorragend, es ist ja auch schon ein paar Jahre älter“, freut sich Ann-Cathrin Lauber über den Klassiker auf Crange. „Vier Trauungen finden auch in diesem Jahr wieder im Riesenrad statt“, erklärt Standesbeamtin Christin Detert. Wenn es nach ihr ginge, könnte die Anzahl in Zukunft noch erhöht werden. Denn die Standesbeamtin ist selber ein großer Kirmesfan, steigt auch gerne ins Riesenrad. Fast 500 Eheschließungen hat sie bereits vorgenommen. Die Hochzeit von Ann-Cathrin Lauber und Thomas Müller ist die dritte auf Crange. In der Höhe kennt sie sich also aus und kennt die Situation in der Gondel. Der Braut dagegen macht dieser Umstand noch ein ganz kleines bisschen zu schaffen. „Höhe ist nicht wirklich meine Sache.“ Aber das Brautpaar überlässt nichts dem Zufall und hat vorgesorgt: „Wir haben uns einige Fahrpässe gekauft und werden vor dem 10. August noch ein paar Runden mit dem Riesenrad fahren.“
„Höhe ist nicht wirklich meine Sache.“