Wärmewende-Projekt ist gestartet
Am Rande der Herner Innenstadt haben die Stadtwerke Herne zwei bisher getrennte Fernwärme-Netze miteinander verbunden. Die Maßnahme sorgt mit einer ausgeklügelten technischen Lösung für zusätzliche Sicherheit in der Wärmeversorgung und schafft die Voraussetzung für eine größere Abwärmenutzung aus dem Werk von INEOS Solvents. Stadtwerke und INEOS haben die klimafreundliche Verbindung im Beisein von Herner Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda jetzt in Betrieb genommen.
Die klimafreundliche Verbindung wurde im Beisein von OB Dr. Frank Dudda in Betrieb genommen. Foto: Daniel Djan, Stadt Herne
„Die Partnerschaft von INEOS und Stadtwerken macht aus Abwärme Fernwärme für unsere Innenstadt. CO2-arm, sicher und zukunftsgerichtet. Gut für Bürger, gut fürs Klima“, erklärte Oberbürgermeister Dudda. INEOS-Werksleiter Dr. Bernhard Hüpen betonte die Bedeutung des lokalen Wärmewende-Projekts: „Als Teil dieser Stadt ist INEOS stolz, durch die verbesserte Nutzung unserer Abwärme einen Beitrag zur umweltfreundlichen Entwicklung Hernes leisten zu können.“
Im rund 5,1 Kilometer langen INEOS-Fernwärmenetz nutzen die Stadtwerke schon immer Wärme aus dem Produktionsprozess des Chemiewerks. Sie wird künftig noch effizienter genutzt: Denn obwohl mit der ausgekoppelten Wärme mehr als 1.000 Haushalte versorgt werden können, ist immer noch reichlich Wärme vorhanden. Gleichzeitig musste bisher bei Produktionsstillstand, beispielsweise bei Wartungsarbeiten, auf eine aufwändige Wärmeproduktion durch Dampf umgestellt werden.
Um das zu vermeiden, haben die Stadtwerke das INEOS-Netz zunächst mit einer rund 500 Meter langen Leitung im Bereich Neustraße/Mittelstraße/Brunnenstraße mit einem weiteren Fernwärme-Netz verbunden. Für dieses Netz liefert Uniper Wärme an die Stadtwerke. Doch abgesehen von der räumlichen Nähe haben die beiden Netze nichts gemeinsam: Die Temperatur des Heizwassers, der Druck in den Leitungen und die Art der Wärmeübertragung in den Haushalten sind so unterschiedlich, dass eine einfache Verbindung der Netze nicht möglich war.
„Unsere Lösung klingt paradox: Wir trennen die Netze, um sie zu verbinden“, erläutert Stadtwerke-Vorstand Ulrich Koch. Dazu haben die Stadtwerke die Innenstadtleitung bis zur bereits vorhandenen Heizzentrale auf dem INEOS-Gelände verlängert und sie mit zwei leistungsstarken Wärmetauschern von je acht Megawatt Leistung ausgestattet. „Mit diesem Projekt leisten die Stadtwerke und INEOS einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende in Herne“, so Koch weiter.