Zukunftsinitiative

Wasser in der Stadt von morgen

20. März 2020 | Gesellschaft

Die Stadt Herne entwickelt aktuell Ziele, Handlungsfelder und Handlungsansätze einer zukünftigen, nachhaltigen Stadtentwicklung. Dazu wurden in den letzten Jahren vielfältige Analysen und Konzepte, maßgeblich im Bereich des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung erarbeitet. Aufbauend auf dem Klimaschutzkonzept wurden und werden für besonders klimarelevante Bereiche Klimaschutzteilkonzepte entwickelt, um diese Aspekte nachhaltig in der Kommune zu verankern. Hier vor allem das Klimafolgenanpassungskonzept, das im November 2019 vom Rat der Stadt Herne beschlossen worden ist.

Klimawandel und Wasser

Wasser verdeutlicht die Folgen des Klimawandels. Auf der einen Seite gibt es zu viel Wasser. Meeresspiegel steigen, Küstenstädte sind bedroht und Starkregenereignisse bedrohen die kommunale Infrastruktur. Auf der anderen Seite gibt es zu wenig Wasser. Dürreperioden sind die Folge, die künstliche Bewässerung von Pflanzen und Bäumen ist erforderlich und Landwirte klagen über Ernteausfälle und wirtschaftliche Schäden. Wasser wird in Verbindung mit dem Klimawandel somit oft als etwas Negatives wahrgenommen. Das „Problem“ Wasser – sei es zu viel oder zu wenig. Doch ist es tatsächlich ein Problem? Das chemische Element H2O hat viele Eigenschaften – flüssig oder fest, kühlend oder wärmend. Das Element Wasser ist die Grundvoraussetzung für Leben und sollte gleichzeitig für den Klimawandel unsere Lösung sein:

  • Um den Hitzestress in den Städten durch Verdunstung zu reduzieren.
  • Um einen natürlichen Kreislauf zu erhalten.
  • Um Wasser – insbesondere Regenwasser – oberirdisch abzuleiten und gezielt als Element der Stadtgestaltung einzusetzen.
  • Um Wasser als kühlendes Element einer Stadt einzusetzen um Hitzeperioden zu begegnen.
  • Um Wasser in der Stadt zu speichern, um es kontinuierlich an die Umwelt abzugeben.

Hierfür soll bis 2040 die „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ in dem Gebiet des Regionalverbands Ruhr entstehen. Ziel ist es unter anderem 25 Prozent der versiegelten Flächen von der Mischkanalisation abzukoppeln und die Verdunstungsrate im urbanen Raum um 10 Prozentpunkte zu erhöhen. Die gesamtstädtische Koordination der Stadt Herne übernimmt seit Neuestem der Fachbereich Umwelt und Stadtplanung.

Werkzeug Wasser

Weiterhin werden Kommunen aus den Verbandsgebieten von Emschergenossenschaft, Lippeverband und Ruhrverband gemeinsam in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Klimaanpassungsmaßnahmen wie beispielsweise den Bau von Versickerungsanlagen oder Dach- und Fassadenbegrünungen umsetzen. Die positiven Eigenschaften der Ressource Wasser werden im Sinne einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung vor Ort genutzt, um die Folgen des Klimawandels zu minimieren. Folglich wird es in der Stadt der Zukunft immer weniger zu viel oder zu wenig Wasser geben. Weitere Informationen sind erhältlich unter www.wasser-in-der-stadt.de sowie auf der Homepage der Stadt Herne. Am Weltwassertag sollte das Element Wasser daher als Werkzeug wahrgenommen werden, für die klimafolgenangepasste Region und somit lebenswerte Städte.