Arbeitsmarkt

Weniger Arbeitslose in Herne

19. Dezember 2019 | Wirtschaft

"Die Lage auf dem Herner Arbeitsmarkt hat sich im Laufe des Jahres signifikant verbessert. Die Arbeitslosenquote ist aktuell sogar auf einem historischen Tiefstand. In den letzten Jahren haben wir in unserer Stadt mit dem Bündnis für Arbeit viel erreicht, durch zahlreiche Ansiedlungen neue Arbeitsplätze geschaffen, Menschen nach langer Arbeitslosigkeit zurück in den Job gebracht und den Ausbildungsmarkt neu belebt. Die Herausforderungen bleiben groß und wir dürfen nicht nachlassen. Wenn alle Akteure weiter an einem Strang ziehen, können wir noch viel erreichen“, so Hernes Oberbürgermeister.

Die vorläufigen Jahresauswertungen der Agentur für Arbeit belegen die Worte des Oberbürgermeisters: 2019 lag die durchschnittliche Arbeitslosigkeit mit circa 8.174 Arbeitslosen um 345 Personen unter der Jahresauswertung 2018 und das, obwohl bereits im Vorjahr Rekordwerte verzeichnet wurden. Ebenso konnte die Beschäftigung einen leichten Zuwachs um circa 341 Personen für sich verbuchen. Die Arbeitslosenquote erreichte damit im Jahr 2019, wenn auch auf hohem Niveau, einen weiteren Tiefstand und meldet eine Quote von 10,4 Prozent im Jahresverlauf.

Arbeitsagentur-Geschäftsführer Neukirchen-Füsers freut sich ebenfalls über die erneut verbesserten Jahresergebnisse: „Das ist eine gute Nachricht und an diesen Erfolgen wollen wir alle gemeinsam im neuen Jahr anknüpfen. Trotz allem bleiben die Digitalisierung und der demografische Wandel unsere Herausforderungen im anstehenden Jahr. Wir werden uns daher weiterhin verstärkt auf Qualifizierungsmaßnahmen konzentrieren. Der Gesetzgeber hat uns in diesem Jahr mit dem neuen Qualifizierungschancen-Gesetz ein wichtiges Instrument dafür an die Hand gegeben. Die gesetzlichen Möglichkeiten sind nun erheblich ausgeweitet und wesentlich flexibler als früher und wir wissen, mehr gut ausgebildete Fachkräfte führen auch zu mehr Beschäftigung. Daher gilt für uns 2020 auch die Devise: Qualifizierungen und Fortbildungen bringen weiter.“

Trotz ungewisser Prognosen sieht der Geschäftsführer gute Chancen, auch im neuen Jahr weiter gute Ergebnisse zu erzielen. Ausschlaggebend dafür sei, so Neukirchen-Füsers, dass immer mehr Arbeitsplätze in Branchen entstehen, die wenig von der Konjunktur beeinflusst werden. Dazu gehörten zum Beispiel auch für Herne wichtige Berufe wie sie aus der Gesundheits- und Pflegebranche bekannt sind. Aber auch die Informations- und Kommunikationsunternehmen bauten kontinuierlich Beschäftigung auf.

Dass es weiterhin gilt, den von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen zu helfen, steht für den Geschäftsführer außer Frage. „Es gibt derzeit gut 8.000 Menschen, die nicht auf der Erfolgswelle 2019 reiten konnten. Hier bleiben wir und auch das Jobcenter am Ball und müssen noch mehr Unterstützung leisten, um diesen Menschen eine gute langfristige Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bieten. Vielleicht muss man auch mal ganz neue Wege gemeinsam mit dem Kunden denken. Möglichkeiten gibt es viele“, so Neukirchen-Füsers. Jobcenter Geschäftsführer Karl Weiß bestätigt, dass Resignation der falsche Weg sei. Es gäbe eine Fülle an Unterstützungsmaßnahmen, die genutzt werden könnten und sollten: „Insbesondere das neue Teilhabechancengesetz hat in Herne bislang 302 Menschen eine neue und langfristige Perspektive am Arbeitsmarkt gegeben. Dieses Instrument hilft sehr bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und ist der richtige Weg.“