Zirkus

Wenn mal richtig Circus ist in Herne: Roncalli schlägt Zelte in Crange auf

4. Februar 2015 | Freizeit Gesellschaft Kultur

Der sonst eher sachlich-nüchtern wirkende Sitzungsraum 212 im Herner Rathaus wurde dazu mit allerlei Roncalli-Accessoires geschmückt und ließ so im Zusammenwirken mit den zwei anwesenden Künstlern Alla Klyshta und Sergej Maslennikov die Faszination erahnen, die von der Circuskultur ausgeht. Das bekannte Kölner Kult-Unternehmen, das sonst nur in deutschen oder europäischen Großstädten spielt, schlägt im Rahmen seiner Tournee "Salto Vitale" zum ersten Mal in seiner fast 40-jährigen Geschichte die nostalgische Zeltstadt auf dem Cranger Kirmesplatz auf. "Wir freuen uns darauf, stellvertretend für die Metropole Ruhr Gastgeber für den Circus Roncalli sein zu dürfen", kommentiert OB Horst Schiereck das Gastspiel in Herne. "Mit dem Kirmesplatz haben wir einen zentralen und gut erreichbaren Veranstaltungsort mitten im Ruhrgebiet, der Potenzial für solche Nutzungen hat", so Schiereck. Mit dem Traditions-Circus kommt nun ein ganz besonderes Programm nach Herne.

  • ...ein Hauch von Manegenluft im Rathaus. Pressetermin mit Circus Roncalli. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

 19 Millionen ließen sich von Roncalli verzaubern

In Crange will Roncalli erneut seinem Ruf als Gegenentwurf zu einer sicher immer schneller drehenden Welt mit ihrer Reizüberflutung gerecht werden und lockt als Gesamtkunstwerk zu verzaubernden Momenten in einem märchenhaften Ambiente mit nostalgischem Flair und einer bühnenreifen Manegen Inszenierung. Roncalli Direktor Bernhard Paul versammelt für die neue Inszenierung Höhepunkte bisheriger Programme, Legenden der Manegenwelt und außerordentliche junge Talente wie den Flötenmann Gabor Vosteen im roten Rund. Der Poesie und Phantasie sind bei Roncalli seit jeher keine Grenzen gesetzt. Rund 19 Millionen Menschen haben sich hier schon verzaubern lassen. Roncallis Ruf ist längst legendär. Der spätere Bundespräsident Johannes Rau ernannte den Circus in seiner Amtszeit als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen zum „Kulturbotschafter des Landes“ und schickte ihn schon 1986 als ersten westlichen Zeltcircus nach Moskau. Direktor Paul selbst erhielt für seine Verdienste um diese Kulturform hohe Auszeichnungen seiner Heimatstadt Wien oder auch des Landes NRW und führt seit einiger Zeit den Titel eines Professors.

Außergewöhnlich, anmutig, anrührend

Der studierte Grafiker und ehemalige Art Director eines österreichischen Nachrichtenmagazins machte seine persönliche Passion zum leidenschaftlich gepflegten erfolgreichen Geschäftsmodell: Mitte der 1970-er Jahre kreierte er seinen Circus, der heute in vielen Großstädten für Zuschauerschlangen sorgt, den man aus dem Fernsehen kennt und der auch schon den Hintergrund für ganze Filme bot. Kurz war die Gründungszeit mit dem Wiener Künstler André Heller, seither führt Paul Roncalli allein von Erfolg zu Erfolg. Mit originalgetreu restaurierten Wagen und märchenhaftem Ambiente weckt Roncalli Erinnerungen an die ruhmreichen Jahrzehnte des Circus, als Künstler wie Picasso und Chagall den Artisten in ihren Werken ein Denkmal setzten.

Ob in Berlin oder Brüssel, München oder Moskau, Köln oder Kopenhagen, Wien, Zürich, Amsterdam oder Sevilla, das Publikum war von Inszenierungen wie der legendären „Reise zum Regenbogen“ oder „All you need is laugh“ begeistert. „Wir zeigen Außergewöhnliches, Anmutiges, Anheimelndes wie auch Anrührendes in unseren Programmen“, verspricht Direktor Bernhard Paul auch für das Projekt Salto Vitale.

Was erwartet die Besucher neben einem liebevoll inszenierten Programm mit besonderen Künstlern für ein besonderes Publikum? Vor dem Weg ins prunkvolle Chapiteau empfangen zauberhafte Feen die Gäste mit einem gemalten Herzchen auf der Wange – oder einem roten Farbklecks auf der Nase. Die Musik spielt ganz technofrei, es duftet ganz natürlich nach Popcorn, gebrannten Mandeln und Zuckerwatte. Im Zelt erfährt das olfaktorische Erlebnis eine weitere Dimension durch das klassische Circus-Parfum: Sägemehl und Pferde werden auch bei „Salto Vitale“ nicht fehlen (auf exotische Tiere verzichtet Roncalli bekanntlich). Dann beginnt das Fest für Sinne: Mit sicherer Spürnase haucht Regisseur Bernhard Paul zwischen Schnörkeln, Schmiedeeisen und Holzschnitzereien, Purpur und Gold seinem jüngsten Circuskind echtes Roncalli Flair ein.

Das Programm? Roncalli muss man live sehen und spüren

Für „Salto Vitale“ bringt Bernhard Paul viele bisherige Roncalli Show Höhepunkte sowie die erfolgreichsten Künstler und Nummern einmalig wieder zusammen und präsentiert damit eine Revue durch die letzten Jahrzehnte des erfolgreichsten Circus Europas. „Salto Vitale ist, wie alle unsere Inszenierungen, ein Gesamtkunstwerk, in dem Ambiente, Atmosphäre und Artisten perfekt zusammenwirken“, sagt der Direktor und Regisseur. Zurücklehnen, lachen, staunen, sich mitnehmen lassen in die wunderbare Welt der Circuskünste – das ist die Rolle, die hier den Zuschauern zugedacht ist. Sie können was erleben! Weiten Raum nimmt in jedem Roncalli Programm stets die Komik ein. Mit dem russischen Urgestein Sergej Maslennikov, dessen Jonglage mit einer halben Orchesterausrüstung ebenso legendär ist wie sein Stepptanz, den legendären klassischen Clowns „Les Rossyann“ und dem deutschen „Flötenmann“ Gabor Vosteen sind für das neue Tourneeprogramm da bereits drei wichtige Positionen in Sachen Lachen Machen besetzt. Und wenn Andrej Ivakhnenko als Igel mit großen roten Stacheln das bedrohlich schwankende Schlappseil als Startrampe für schräge Jonglagen mit Hut und Haken nutzt, und das noch bei recht dadaistisch anmutender Musik, geht das Schmunzeln sicher schnell in ungläubiges Staunen über. Allzu viel soll aber nicht verraten werden. „Roncalli muss man gesehen und gespürt haben“, weiß Direktor Paul. Dass er allerdings nur allerbeste Akrobaten und Artisten verpflichtet wie etwa die Weltklasse Trapezkünstler Sorellas , zudem ein starkes Orchester spielen und ein eigenes Ballett tanzen lässt, ist kein Geheimnis.

Salto Vitale

Ein Circusstück sowie ein Stück Circus in zwei Akten, aufgeführt auf Sägemehl

Gastspielort Cranger Kirmesplatz, Dorstener Straße, Herne

Termine 19. bis 29. März 2015

Vorstellungen Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag 20:00 Uhr, Sonntag 18:00 Uhr

Mittwoch auch 16:00 Uhr, Samstag auch 15:00 Uhr, Sonntag auch 14:00 Uhr

montags und dienstags spielfrei

Tickets Hotline 01806 – 999 000 400

*(0,20 EUR/Verbindung aus dt. Festnetz / max. 0,60 EUR/Verbindung aus dt. Mobilfunknetz) , erreichbar Montag bis Freitag von 09:00 - 22:00 h sowie am Wochenende und an Feiertagen von 09:00 – 20:00 h

Online: www.roncalli.de

An allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie ab Gastspielbeginn täglich von 11 Uhr bis 20 Uhr an der Circuskasse

Preise: 16,00 € - 49,00 €

Ermäßigte Preise für Kinder vom 3. bis zum 14. Lebensjahr sowie Schüler, Studenten bis zum vollendeten 27. Lebensjahr, im BFD-Tätige, Schwerbehinderte und Senioren ab 65 Jahren.