Wohnen mit Blick aufs Wasser

31. Juli 2020 | Ausgabe 2021/3

Die Dannekampschule wird neu genutzt

Morgens aus dem Fenster gucken und direkt aufs Wasser schauen… Was nach Urlaub klingt, können manche Hernerinnen und Herner bald jeden Tag erleben. Auf dem Gelände der ehemaligen Dannekampschule sollen Wohnungen entstehen, für alle Einkommensgruppen. Auch eine Kita und ein Kanuverein sollen einziehen.

Wohnungen auf dem alten Schulgelände
Vor einem Jahr hat die Stadtentwicklungsgesellschaft Herne (SEG) die ehemalige Dannekampschule übernommen, um auf dem 12.000 Quadratmeter großen Areal neue, attraktive Wohnbauflächen zu schaffen. Durch das Projekt „Wohnen am Wasser“ bleibt das denkmalgeschützte Schulgebäude dauerhaft erhalten. Die  beiden Geschosse sollen neu genutzt werden, drumherum sollen Etagenwohnungen gebaut werden. Was vor einem Jahr erst eine Idee war, wird nun konkret.

In unmittelbarer Nähe zur „Papageienbrücke“…

…befindet sich das Areal der Dannekampschule,…

…die zu einem attraktiven Wohnort direkt am Kanal gestaltet wird.

Nicht nur für Wohlhabende
Acht Investoren haben inzwischen ihre Pläne bei der SEG eingereicht. Im September will die Gesellschafterversammlung entscheiden, wer in die engere Auswahl kommt. Dabei hat die SEG klare Vorgaben gemacht: Der große Teil der alten Schule soll erhalten bleiben, denn das Gebäude ist ein typischer Bau der 1950er Jahre. Eine Kita mit drei Gruppen soll auf dem Gelände Platz finden und ein Kanuverein soll ein neues Zuhause finden. Außerdem sollen nicht nur Wohnungen für Menschen mit gutem Einkommen entstehen, sondern auch geförderter Wohnungsbau.
„Wir möchten eine gute soziale Mischung erreichen. Warum sollen nicht auch Familien, die wenig Einkommen haben, in Geschosswohnungen am Wasser wohnen? Wohnen am Wasser spricht alle an“, erklärt Achim Wixforth, Geschäftsführer der SEG. Nur Investoren, die das berücksichtigen, kommen in die nähere Auswahl. Wenn die Entscheidung getroffen ist, will die SEG Investor und Pläne der Öffentlichkeit vorstellen. Außerdem soll nach dem Sommer, wenn die Pandemie es zulässt, eine Bürgerbeteiligung stattfinden, bei der die Wünsche und Ideen der Anwohnerinnen und Anwohner gesammelt werden.

„Wohnen am Wasser spricht alle an“, erklärt Achim Wixforth.

Das denkmalgeschützte Schulgebäude…

…befindet sich auf einem ca. 11.500 qm großen Gelände.

Die geschwunge Treppe der 1950er Jahre wird möglicherweise demnächst von Kita-Kindern wiederbelebt.

Blick auf den Kanal aus den Räumlichkeiten der Dannekampschule.

Im Grünen mitten in der Stadt
Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda lobt das Vorhaben: „Mit dem Projekt füllen wir unseren Leitspruch ‚Mit Grün. Mit Wasser. Mittendrin‘ einmal mehr mit Leben: direkt am Kanal, das Resser Wäldchen vor der Tür und trotzdem zentral in der Metropole Ruhr. Hier stimmt alles. Die Emscherinsel, die wir gemeinsam mit der Emschergenossenschaft zum Landschaftspark entwickeln, ist nur einen Steinwurf entfernt. Das ist bespielhaft für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung.“ Diese soll möglichst vielen Bevölkerungsgruppen zugutekommen.

Kita nebenan
Deswegen hat die SEG zur Vorgabe gemacht, dass sowohl die Kita als auch ein Kanuverein in die ehemalige Dannekampschule einziehen können. Sie sollen als Ankermieter einen zusätzlichen Anreiz bieten, auf das Gelände zu ziehen.
„Das Highlight des Projektes ist das Baufeld direkt am Rhein-Herne- Kanal, hier sind hochwertige Stadthäuser mit direktem Blick auf den Kanal vorgesehen. Auf den beiden rückwärtigen Baufeldern bietet sich die Möglichkeit alternative Bauformen und -typen umzusetzen“, erklärt Achim Wixforth.
Wenn sich die SEG für einen Investor entschieden und der seine Pläne konkretisiert hat, wird er in das anschließende Bauleitplanverfahren einbezogen. Sobald der Bebauungsplan „Wohnpark am Rhein-Herne-Kanal/Grimberger Feld“ rechtskräftig ist, kann die Umgestaltung des Geländes beginnen. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis in das Schulgebäude aus den 1950er Jahren wieder Leben einzieht.

Text: Nina-Maria Haupt     Fotos: Thomas Schmidt