Zensus beginnt im Mai
Am 15. Mai 2022 startet der Zensus. Die Volkszählung war für das Jahr 2021 geplant, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. Die städtische Zensuserhebungsstelle, die die Volkszählung in Herne durchführt, befindet sich gerade in der Vorbereitungsphase. Für die Haushaltsbefragungen werden noch Erhebungsbeauftragte gesucht.
Foto: Das Team der Zensuserhebungsstelle arbeitet im Technischen Rathaus. ©Frank Dieper, Stadt Herne
Während in Deutschland etwa acht Millionen Menschen befragt werden, sind es in Herne circa 13.000. Das Statistische Bundesamt hat festgelegt, welche Bürgerinnen und Bürger befragt werden. Die Daten des Zensus geben nicht nur Aufschluss über aktuelle Bevölkerungszahlen, sondern liefern auch wichtige Daten zur Demografie und Wohnsituation.
„Das ist eine Befragung, die allen Bürgerinnen und Bürgern am Ende des Tages nutzt. Uns geht es nicht um private Daten, sondern darum, Daten zu bekommen, mit denen wir Stadtentwicklung betreiben können“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda im Pressegespräch. Er erhoffe sich durch den Zensus auch eine Korrektur der aktuellen Einwohnerzahlen: „Wir haben in unserer Einwohnerstatistik 4.000 Bürgerinnen und Bürger mehr stehen, als uns bisher die Statistik des Landes zubilligt.“ Das habe finanzielle Auswirkungen auf die Stadt.
Wer befragt wird, wird darüber Anfang Mai per Post informiert und ist gesetzlich dazu verpflichtet, am Zensus teilzunehmen. Diese Bürgerinnen und Bürger erhalten einen Terminvorschlag für die „Existenzfeststellung“ – das ist der erste Schritt. Die Erhebungsbeauftragten erscheinen dafür persönlich. Für den zweiten Schritt müssen die Teilnehmenden einen Fragebogen ausfüllen. Die Fragebögen behandeln neben allgemeinen Angaben zur Person auch weiterführende Themen, zum Beispiel Bildung und Immobilien. Der Fragebogen kann auch – und dazu rät das Zensus-Team, um den Kontakt in Pandemiezeiten möglichst gering zu halten – selbstständig online ausgefüllt werden. Etwa 20 bis 30 Minuten dauere die Bearbeitung des Fragebogens, erklärte Corina Dähne, die das Team der Zensuserhebungsstelle leitet.
Die Zensuserhebungsstelle wurde zum 1. September 2021 eingerichtet. „Wir sind sehr streng abgeschottet. Wir mussten ein Sicherheits- und ein Datenschutzkonzept ausarbeiten, damit wir die Anforderungen erfüllen und die Adressdaten bekommen durften“, berichtete Dähne. Das Team arbeitet in nicht frei zugänglichen Räumlichkeiten im Technischen Rathaus.
Stadtrat Karlheinz Friedrichs wies daraufhin, dass für die Befragungen noch Erhebungsbeauftragte gesucht werden: „Frau Dähne hat eine gute Truppe um sich versammelt, aber die wird es nicht alleine schaffen. Wir brauchen noch viele Unterstützer.“ Noch circa 50 bis 60 Ehrenamtliche werden benötigt, die ab Mitte Mai bis Ende Juli Interviews mit den Teilnehmenden führen. Bewerben können sich vertrauenswürdige Personen ab 18 Jahren, die idealerweise auch einen Führerschein Klasse B besitzen. Vor und nach den Osterferien durchlaufen die Freiwilligen außerdem eine Online-Schulung, auch zum Hygienekonzept. Die Erhebungsbeauftragten sind in der Zeiteinteilung frei und können die Interviews so auch abends oder am Wochenende führen. Sie erhalten außerdem eine Aufwandsentschädigung pro befragter Person.
Ergebnisse der Volkszählung erwartet das Team der Zensuserhebungsstelle Ende 2023.
Weitere Informationen zum Zensus gibt es unter herne.de/zensus.