Zirkus, der unter die Haut geht
Der „Zirkus des Horrors", der derzeit auf dem Cranger Kirmesplatz gastiert, hält das in seinem Namen enthaltene Versprechen. Einige der Varieténummern sind schierer Horror.
Zentimeterlange Nadeln bohren sich durch die Haut
Entsetzt halten die Zuschauer im großen Zirkuszelt den Atem an: Was ihnen die Freaks der norwegischen Truppe Pain Solution präsentierten, geht im wahrsten Sinne unter die Haut. Zentimeterlange Nadeln stechen sie sich durch die Haut. An Fleischerhaken, durch die Rückenhaut gestochen, lassen sie sich unter der Zirkuskuppel aufhängen.
Vorneweg: Tiere gibt es keine zu sehen. Aufgetischt hingegen werden alle Zutaten, die das aus Kinofilmen, schlechten TV-Streifen und gedruckter Literatur bekannte Genre bereithält: Gesichter, zu Dämonenfratzen geschminkt, reißerische Vampire, durchgeknallte Clowns, irre Freaks.
Anspielungen an das Horror-Genre
Deshalb empfängt Zeremonienmeister Nosferatu die Zuschauer höchstpersönlich am Eingang und begleitet sie durch eine Szenerie der Untoten. Vieles ist einfach nur guter Zirkus, gutes Varieté: Freefighter, die mit ihren Motorrädern durch die 13 Meter hohe Zeltkuppel fliegen. Rasante Diabolokünstler, waghalsige Luftakrobaten, wunderschöne Ballettgirls, Emili am Schwungseil. Allenfalls das Make-up weist sie als Vertreter aus dem Reich der Untoten aus. Eine Spur maliziöser ist da schon der böse Clown Maleficus, der mit skurillen Scherzen dafür sorgt, dass manch einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Und eben diese spitzen Nadeln.
Ausgefallene Idee
Zirkus von heute muss mit ausgefallenen Ideen und Gags von sich reden machen, um im Unterhaltungsgewerbe überleben zu können. Das schaffen die Zirkusdirektoren Rosemarie und Joachim Sperlich ohne Spagat.