Zurück in die 2000er

15. Februar 2022 | Ausgabe 2022/1

In & Out: Zum Geburtstag blickt die Redaktion zurück auf eine alte Rubrik

Was ist gerade angesagt und von was sollte ich lieber die Finger lassen? Diesen Fragen gingen so einige Zeitschriften, vor allem Modemagazine, in den 2000ern nach. Auch inherne ist auf diesen Trend aufgestiegen und so gab es von 2002 bis 2007 in jeder Ausgabe eine frische In & Out-Liste – wenn auch oft mit ironischem Unterton. Im Rückblick ist es äußerst unterhaltsam, anhand dieser Trendaussagen nachzulesen, was in Herne vor 20 Jahren so los war. Horst Martens, langjähriger Chefredakteur der inherne, schwelgt nachfolgend in Erinnerungen rund um diese Rubrik.

Eine Trend-Zeitreise
„Eine In- und Out-Rubrik ist für ein Stadtmagazin, das sich inherne nennt, ein Must-have. Dieser Meinung war ich von Anfang an, obwohl die notorischen Nörgler meinten: Herne gibt an Lifestyle nicht so viel her, um damit viermal jährlich eine Liste zu füllen. Sie haben sich geirrt.
Locker und mit einem Augenzwinkern sollten die Trendansagen ausdrücken, was in Herne gerade Gesprächsstoff war. Was ist Ladenhüter? Was ist angesagt? Manchmal ironisch, manchmal ein wenig erhobener Zeigefinger, bisweilen auch nur informativ, ein buntes Allerlei. Zugegeben, manchmal gestaltete sich die Suche nach den Ins und Outs etwas zäh. Nicht jede Aussage war der absolute Brüller. Aber im Rückblick und in der Übersicht ergeben die Statements doch ein passendes Bild von einer lebendigen, fröhlichen Stadt.“
Wie eine kleine Zeitreise fühlt sich das Lesen der Ins und Outs heute an – Events wie die Fußball-WM 2006 und der Ruhr Marathon standen hoch im Kurs und SMS und MP3-Player erzählen von Prä-Smartphone-Zeiten. Modetechnisch entdeckt man unter den alten Trendaussagen – sowohl auf In- als auch Out-Seite – einiges, das man derzeit wieder auf den Straßen sieht. Auch das Statement „Alles glauben, was im Internet steht“ ist angesichts von Fake News und Verschwörungstheorien aktueller denn je. Ganz unironisch waren natürlich auch viele Restaurant- und Veranstaltungstipps unter den Trends – schön, dass sich einige davon bis heute gehalten haben.

„Im Rückblick und in der Übersicht ergeben die Statements doch ein passendes Bild von einer lebendigen, fröhlichen Stadt“, findet Horst Martens.

Alles hat mal ein Ende
Auch wenn es im Rückblick interessant ist, die Listen wie eine Art Stimmungsbild der Stadt zu durchstöbern, hatte die Rubrik eines Tages ihren Zenit erreicht, wie sich Horst Martens erinnert: „Nach sechseinhalb Jahren gingen nicht unbedingt die Themen aus, allerdings hielt sich bei der Redaktionskonferenz die Resonanz auf die lokalen Trend-Infos deutlich in Grenzen. Deshalb schlug ich vor, die Rubrik einzustellen – da kein Aufschrei erfolgte, verschwand sie in der Versenkung. Aber die Idee, die Rubrik wieder aufleben zu lassen, gefällt mir. Wenn schon ‚Wetten dass‘ wieder aus der Klamottenkiste geholt wurde…“

„Nach sechseinhalb Jahren gingen nicht unbedingt die Themen aus, allerdings hielt sich bei der Redaktionskonferenz die Resonanz auf die lokalen Trend-Infos deutlich in Grenzen.“

Text: Horst Martens & Katharina Weitkämper     Illustration: AdobeStock