Zwischen Nähe und Distanz
Mit der Performance „25 Feet!” endete "Junge Impulse", das Festival für junges Tanztheater. Die Teilnehmer und das Publikum haben in der "Aula" und in anderen Locations Bühnenstücke, Workshops, Ausstellungen und Stadtteilprojekte erarbeitet, dargeboten und gesehen.
Kama Frankl vom Kulturbüro und die Künstlerin Rahel Steffen zeigten sich begeistert vom Potenzial der jungen kunstinteressierten Menschen in Wanne. "Die Bühnenstücke waren sehr gut besucht und an den Workshops beteiligten sich viele Jugendliche." Teil des Festival war das Stadtteilprojekt für Wanne: Bürger waren eingeladen, sich mit der Künstlerin Diana Wessert zusammenzutun und den Stadtteil aktiv mitzugestalten. "Wichtig war die Art und Weise, wie sie die Bürger erreicht hat", sagt Frankl, "vieles wird auch nach dem Festival Bestand haben."
"25 Feet!" wurde als interaktive Tanzperformance inszeniert - also sozusagen als Mitmachtheater. Von der alten "Aula" an der Semlerstraße war wenig zu sehen. Stühle fehlten komplett. Ein quadratischer Raum, der von einem schwarzen Vorhang abgegrenzt wurde, bildete Bühne und Zuschauerraum zugleich. Die Regisseure Jasper Džuki Jelen und Mojra Vogelnik Škerlj von "The100Hands" präsentierten eine Performance zum Thema "Nähe und Distanz". Alles beginnt mit der Distanz von 25 "Feet", also 7,6 Metern - das ist der Abstand von blauen Klebestreifen, an denen sich die Zuschauer/Schauspieler gegenüber stehen. Dieser Abstand wird ständig geändert. Auf verschiedene Art und Weise wird Distanz und Nähe her- und dargestellt. Dann geht das Licht aus.
In dem Stück soll auch das Paradox dargestellt werden, "dass in unmittelbarer Nähe die positivsten und negativsten menschlichen Interaktionen stattfinden". Liebesbezeugungen und Kampfszenen zeichnen sich beide durch Nähe aus.
Horst Martens