Jeder hat eine Stärke
Auch wenn jemand nur wenig gibt, kann trotzdem Großes entstehen. Davon ist Cordula Klinger-Bischof überzeugt. Dass ihr Motto aufgeht, hat sie eindrucksvoll bewiesen. 62.000 Euro Spenden hat Ruhrwerk im letzten Jahr gesammelt, dazu Sachspenden und vielfache Unterstützung. 200 Kinder und Jugendliche profitieren aktuell davon.
„Jede Menge Mut"
2009 hat Cordula Klinger-Bischof zusammen mit sechs Mitstreiterinnen den Verein Ruhrwerk gegründet. „Wenn ich eine Idee sinnvoll finde, kann ich echte Leidenschaft dafür entwickeln." Die erste Vorsitzende erinnert sich: „Am Anfang habe ich nicht geahnt, was auf mich zukommt. Rückblickend weiß ich, ich hatte jede Menge Mut." Der Verein organisiert und begleitet Langzeitprojekte für junge Menschen mit Förderbedarf: acht Reittherapiekurse für körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder, eine Tanztherapie für Kinder mit Lernbehinderung und vieles andere mehr. „Jeder hat eine Stärke, die wird hervorgeholt und gefördert. Dies gerade bei denen mitzuerleben, die keinen guten Start ins Leben hatten, bewegt mich immer wieder neu." "Siehe auch: Zahlreiche Porträts über interessante Menschen.)
600 Firmen angeschrieben
Jedes Jahr im September lädt Ruhrwerk zu einem großen Spendenabend mit 400 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Sport und Verbänden, um Fördergelder für das nächste Jahr anzuwerben. Keine Glanzgala, sondern eine Plattform, um Kontakte zu knüpfen, sich bekannt zu machen und gleichzeitig zu helfen. Bis die Benefizveranstaltung in Herne etabliert war, mussten alle von Ruhrwerk zwei Jahre lang richtig Klinkenputzen, 100 große und 500 kleinere Firmen in Herne haben sie angeschrieben und abtelefoniert. „Bisher hat noch keiner nein gesagt", sagt Cordula Klinger-Bischof. „Die Spenden gehen 1:1 an Herner Kinder, das hat die Unternehmer überzeugt. Und dass wir regelmäßig vor Ort prüfen, was unsere Projekte leisten."
Gewaltprävention
Eins davon ist die Gewaltprävention an Herner Schulen. Unter Anleitung eines erfahrenen Trainers lernen Schüler am Haranni-Gymnasium, sich zu behaupten und Gewalt zu vermeiden. Die Jungs finden die Übungsstunden „voll gut. Wir lernen, stärker zu werden, nicht nur körperlich. Ruhig zu bleiben, wenn uns einer provoziert."
Text: Ulrike Wahl / Foto: Jaroslaw Piotrowski
Die Ehrenamtsbroschüre
Wie schon bei der ersten Ausgabe 2011 präsentiert das Ehrenamtsbüro der Stadt Herne (Herner Rathaus,
Beate Tschöke, Tel. 0 23 23 / 16-35 48) 24 Porträts von Ehrenamtlern aus der Feder der Journalistin Ulrike Wahl – darunter auch diesen Bericht.Titel: Das „Leben ein bisschen besser machen."
Fotos: Jaroslaw Piotrowski.Die Publikation liegt an öffentlichen Stellen aus.