Auf zum nächsten Schritt
Revitalisierung der Wanner Innenstadt nimmt Fahrt auf: Bebauungsplanverfahren für das Rathauscarrée wird noch im Mai eingeleitet.
Das Projekt „wanne.2020plus“ wurde im Jahr 2018 ins Leben gerufen. Eingebunden in den „Pakt für Wanne“ verfolgt es das Ziel einer lebendigen, attraktiven und lebenswerten Wanner Innenstadt. Der Handel und die Gastronomie sollen gestärkt, Immobilien attraktiver werden. Viele Impulse haben die Akteure unter der Federführung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) bereits gesetzt. Nur ein Beispiel ist die Woolworth-Ansiedlung im WEZ, die unverändert für den Sommer 2020 geplant ist.
„Wir arbeiten intensiv daran, Wanne hohe Lebensqualität zu verleihen. Jetzt gehen wir hierfür den nächsten wichtigen Schritt“, sagt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Der Oberbürgermeister betonte bei einem Treffen der städtischen Akteure im Herner Ratssaal am Mittwoch, 29. April 2020, die Verbindung mit der „International Technology World Herne“ (ITW), die auf dem ehemaligen Zechengelände General Blumenthal geplant ist. Eine Seilbahn soll die ITW mit der Wanner Innenstadt verbinden, um dort für zusätzliche positive Entwicklungsimpulse zu sorgen.
Rathauscarrée als Akzent
Eine wichtige Funktion im Prozess „wanne.2020plus“ hat die Achse der Hauptstraße von der Berliner Straße bis zur Lortzingstraße. Hier soll mit dem Rathauscarrée ein unübersehbarer städtebaulicher Akzent gesetzt werden, der die Hauptstraße mit dem Wanner Rathaus stärker in Beziehung setzt. Im Januar 2019 hatte die Stadt Herne diese Idee erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt (https://inherne.net/wanne-als-metropolenkiez/). Die Herner Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW) hat hierfür bereits Kernimmobilien erworben, während die WFG parallel Entwicklungsperspektiven geprüft hat. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, den stadtplanerischen Prozess anzustoßen.
Dem Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung legt die Stadt Herne daher für die Sitzung am 14. Mai als ersten Schritt den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan zum Rathauscarrée zur Entscheidung vor. „Es geht uns um Aufenthaltsqualität und städtebauliche Gestaltung, Mobilität, Einzelhandel, Dienstleistungen und nicht zuletzt das innerstädtische Wohnen. Zugleich stellen einzelne Grundstücke, Baulücken und vor allem die verhältnismäßig große Parkplatzfläche inmitten des Gebiets eine große Chance für eine Neustrukturierung, Aufwertung und damit Impulssetzung ganz im Sinne von wanne.2020plus dar“, erklärt Achim Wixforth, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung. Im dritten Quartal 2020 steht die bei Bebauungsplanverfahren übliche Bürgerbeteiligung an. Im August wird die Vergabe eines Verkehrsgutachtens zu möglichen Veränderungen im Straßenverlauf der Bezirksvertretung vorgelegt.
Verfahren zur Investorauswahl
Die Flächen der HGW und der Stadt Herne sollen in einem strukturierten Prozess an einen Projektentwickler als Partner veräußert werden. Wer dies sein wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht entschieden. Das Verfahren zur Investorenauswahl wird in enger Abstimmung mit der Stadt Herne erfolgen, die im Sinne der bisher im Prozess „Pakt für Wanne“ erarbeiteten Ziele die Entwicklung steuert. „Wir werden uns intensiv darum bemühen den Partner bis zum Jahresende zu finden, der für dieses spannende Projekt passt“, sagt HGW-Geschäftsführer Thomas Bruns.
„Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft wird korrespondierend zum jetzigen Meilenstein im Juni ihr Handlungskonzept mit Vorschlägen für eine lebendige Wanner Innenstadt vorstellen“, kündigt WFG-Geschäftsführer Holger Stoye an. Auch bei den kommenden Schritten geht es darum, die Bürgerinnen und Bürger kontinuierlich zu informieren und Beteiligung zu ermöglichen. Als Kommunikations- und Beteiligungsplattform bietet sich hierfür die Internetseite https://www.wanne2020plus.de/ an, solange coronabedingt, größerer Veranstaltungen kaum umsetzbar sind.