Logistik-Zentrum ist Dreh- und Angelpunkt für LKW- und Bahntransporte
Der Regen macht in dieser Herbstnacht eine Pause über dem Container-Terminal-Herne (CTH). Marcel Römer, ein erfahrener Kranführer, lenkt souverän einen der zwei Portalkrananlagen des Terminals. Sein Arbeitscockpit schwebt 14 Meter über dem Boden und gibt durch den gläsernen Fußraum freie Sicht nach unten. Dieser Arbeitsplatz ist nichts für schwache Nerven, insbesondere nicht für das Team des Stadtmagazins inherne, das heute hier zu Besuch ist. Trotz leichter Höhenangst erklimmt es die Stahltreppen, um Marcel Römer zu besuchen. Dennis Majewski, der stellvertretende Terminalleiter, hat das Team bereits um vier Uhr morgens an der Zugangsschranke zum Gelände empfangen.
„Wir haben hier 120.000 Quadratmeter Fläche im Terminal. Dazu kommen zwei Krananlagen, die die Container bewegen und verladen. Außerdem haben
wir drei mobile Kräne und fünf Zugmaschinen. Das sind abgespeckte LKW, die besonders schnell rangieren können“, listet Majewski die Fakten über seinen Arbeitsplatz auf. Das CTH gibt es seit 2002 in Herne.



Blick auf die Stadien
Tagsüber und bei klarem Wetter könne man den Blick weit schweifen lassen, so Majewski. „Hier oben vom Kran aus können Sie dann das Stadion von Borussia
Dortmund und auch die Schalke-Arena sehen.“ Blickt man aus den besagten 14 Metern Höhe auf das Gelände sieht man hunderte Container fein säuberlich gestapelt. In den Gängen dazwischen fahren Zugmaschinen und es laufen vereinzelt Männer mit Helm und Warnweste. Die Szenerie wirkt unnatürlich ordentlich, die feuchten Oberflächen und die gleißenden Lichter lassen alles überdeutlich und klar erscheinen.
52 Männer und drei Frauen
Während der Nachtschicht arbeiten zehn Mitarbeiter auf dem weitläufigen Gelände am Westhafen. Insgesamt zählt das Team 55 Kolleg*innen. Der Betrieb am Terminal wird in drei Schichten an sieben Tagen in der Woche aufrechterhalten. „Wir haben drei Kolleginnen in der Disposition, alle anderen Mitarbeiter sind männlich“, sagt Majewski.
„Hier oben vom Kran aus können Sie dann das Stadion von Borussia
Dortmund und auch die Schalke-Arena sehen.“


inherne-Redakteur Patrick Mammen im Gespräch mit Dennis Majewski (links) und Kranführer Marcel Römer (rechts) in luftiger Höhe.
Internationale Kundschaft
Zu den großen Kund*innen des Terminals gehört die Logistik- und Transporttochter der Deutschen Bahn, die „DB Cargo“. Ebenso nutzt LKW Walter den Service des Container-Terminals. Der Logistiker aus Österreich ist seit vielen Jahren in direkter Nachbarschaft angesiedelt. „Zudem haben wir noch viele weitere internationale Kunden, zum Beispiel aus Italien, Rumänien und Polen“, so Majewski.
Die Nacht am Container-Terminal-Herne birgt das Potenzial für beeindruckende Fotos, die an Hollywood-Produktionen erinnern. Mit dem sanften Einbruch der Morgendämmerung wird es geschäftiger im Terminal. Auf dem großen Parkplatz vor dem Terminal stehen viele LKW eng nebeneinander. Einige Fahrer*innen warten schon in ihrem Führerhaus auf ihre Trailer, um am Morgen sofort ihre Waren laden zu können. Von Herne aus geht es auf die Autobahnen zu ihren Zielen in Deutschland oder in andere europäische Länder. Die ersten Lastwagen rollen jetzt auf das Gelände und aus der Nachtschicht wird die Frühschicht im Container-Terminal-Herne.
