Siebenköpfige Empfehlungskommission hat ihr Urteil gefällt

Der Europaplatz bekommt ein neues Gesicht

4. September 2015 | Gesellschaft Wirtschaft

Siehe auch: Rege Diskussion über Zukunft des Europaplatzes

Vorbehaltlich diverser Detailfragen, zu denen auch der zunächst ausgeklammerte Neubau des CVJM-Hauses auf dem Gelände der Kreuzkirchengemeinde gehört, zeigt der einstimmig gewählte Entwurf die Zukunft des zentralen Einfallstores in die Herner City und wurde von den Bürgerinnen und Bürgern vor allem für das Grünkonzept und die Einbindung und Aufwertung der Kirche gelobt.

Was auf den ersten Blick wie eine behutsame Korrektur des Status quo aussah, entpuppte sich bei der finalen Präsentation am Donnerstag Abend als multipler Eingriff in den Platz und erntete letztlich viel Applaus von den rund 50 Zuhörern im Vortragssaal des LWL-Museums für Archäologie.

Thomas Scholle, der Leiter der Planungswerkstatt, zeigte sich überzeugt davon, dass der Dialog zwischen Fachleuten, den planenden Teams und nicht zuletzt den Bürgern gefruchtet hat und der Entwurf ein belastbares Ergebnis dieser Zusammenarbeit sei. Rebekka Junge und Franz Paul Fietz, die Köpfe hinter dem Gewinnerentwurf, legten in ihrer Präsentation großen Wert darauf, den grünen Charakter des Platzes zu erhalten. „Einige der vorhandenen Bäume müssen zwar weichen, dafür werden an anderer Stelle des Platzes aber neue Bäume gepflanzt“, so die Landschaftsarchitektin Junge.

Platz als Ganzes zum Spielen geeignet

Einen klar ausgewiesenen Spielplatz sieht der Siegerentwurf nicht vor, vielmehr soll der Platz in seiner Gesamtheit zum Spielen geeignet sein. Eine Ausweitung der Grünflächen vor dem Museum und eine Umnutzung der Vermessungsstangen vor dem Eingang zur Spielfläche sollen den Raum für Kinder aber erweitern.

Überdies soll der Eingangsbereich des Archäologiemuseums erweitert, beziehungsweise verbreitert werden und das angrenzende Café seinen Außenbereich deutlich in Richtung Vorplatz vergrößern. Zur Sodinger Straße sind flache Treppen angedacht, die den Platz klar abgrenzen sollen. Ein ganz wichtiger Aspekt des Entwurfes ist die Freistellung des neuen CVJM-Hauses, das nicht direkt an die Kirche angebaut werden soll, um so eine weitere Sichtachse zu schaffen und den bislang als Spielfläche genutzten Raum vor dem Haus weiter nutzen zu können.

Von unten beleuchtete Bänke

Auch an Sitzgelegenheiten auf dem Platz ist gedacht, so stellt sich das Gewinnerteam zum Beispiel Bänke vor, die rund um die Bäume gehen und von unten beleuchtet sind. Der Platz in seiner Gesamtheit bekommt natürlich auch ein eigenes Lichtkonzept. Letztlich ist der ausgewählte Entwurf aber nur eine – wenn auch konkrete – Vorlage für die politischen Gremien. Vorbehaltlich der Bereitstellung von Fördermitteln (1,5 Millionen Euro stehen hier im Raum, von denen Herne 20 Prozent selbst tragen müsste) und der Klärung weiterer Details kann die Baumaßnahme ab 2017 vergeben werden.

Text: Philipp Stark