Fünftklässler starten mit Schatzkiste an die neue Schule
Wutmonster und Stolzsterne begleiteten Orlando, Leonie und Mirtan auf dem Weg in ihre neue Schule. Sie sind drei von über 500 Kindern, die durch das neue Übergangskonzept von sechs Herner Schulen einen stressfreien Wechsel in die weiterführende Schule hinter sich gebracht haben.
Dafür nahmen sie an Kennenlern-Nachmittagen teil, bekommen Unterstützung durch Paten und das Beste: Sie konnten bereits in der Grundschule eine Schatzkiste packen. Darin finden sich dann auch jene Glücksmöpfe oder Wutmonster, mit denen die Kinder beschreiben, was sie glücklich oder wütend macht. Durch die Schatzkiste habe er rasch Freunde in seiner neuen Klasse gewonnen, berichtete Orlando, „Weil man direkt etwas über den anderen erfährt.“ Er zeigt seinen Steckbrief und auch ein Bild von seinem Hund findet sich dort. „In die Schatzkiste kommt nur hinein, was mir wichtig ist“, betont Leonie und zeigt ihren Stern, auf dem das Wort „mutig“ steht. Mirtan hat sich selbst einen Brief geschrieben, darin berichtet er von seinen Plänen für die Zukunft. Er möchte einen guten Schulabschluss, weil er Fallschirmspringer werden will.
„Es freut mich, dass die pädagogischen Fachkräfte des entstandenen Netzwerks HERein so positive Bilanz ziehen“, sagte Kornelia Neumann. Sie ist Projektleiterin des buddY-Modellprogramms Stufenwechsel von EDUCATION Y. Knapp zwei Jahre begleitete EDUCATION Y die Schulen in diesem Programm mit einem Training. „Alle entstandenen Projekte sind aus der Perspektive der Kinder gedacht. Sie wurden einbezogen in den Übergang. Das war eine unsere wichtigsten Zielsetzungen“, so Neumann.
„Der Wechsel von der Grundschule in die Weiterführende Schule ist für alle eine ganz aufregende Zeit mit Wünschen, Ängsten und Erwartungen. Ich bin froh, dass es uns mit diesem Projekt gelungen ist, noch einmal eine ganz besondere Unterstützung in dieser sensiblen Phase des Lebens anbieten zu können. Ich danke allen Beteiligten für ihren motivierten Einsatz und freue mich, dass nachhaltig von diesem Pilotprojekt noch viele Schülerinnen und Schüler profitieren werden“, erklärt Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff.
Ein stabiles Netzwerk hat sich gebildet und es soll jetzt sogar ausgeweitet werden. „Alle 23 Herner Schulen starten nach den Osterferien mit diesem Übergangskonzept“, freut sich Dietmar Jäkel vom kommunalen Bildungsbüro. „Wir haben so gute Erfahrungen gemacht, dass wir dieses Modell zwei Jahre lang in der gesamten Kommune testen werden.“
Das Modellprojekt ist eine Kooperation der Stadt Herne mit dem Verein EDUCATION Y und wird hinsichtlich Konzeption und Umsetzung maßgeblich von der Wübben Stiftung gefördert.
Hier lesen Sie noch einmal etwas zum Start des Projektes Stufenwechsel.