EM in Frankreich

Herner sorgt mit Ungarn für die erste EM-Überraschung

15. Juni 2016 | Freizeit Gesellschaft

Der gebürtige Herner, der unter anderem bei der Westfalia in der Jugend kickte, strahlte nach den aufreibenden 90 Minuten über das ganze Gesicht. "Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Am Anfang hatten wir ein bisschen Probleme reinzukommen, aber dann ist jeder über sich hinausgewachsen", freute sich der Herner im Fernsehinterview über den wichtigen Sieg. Kaum einer hatte es vor dem Anpfiff für möglich gehalten, dass Ungarn mit einem Sieg ins Turnier starten würden. Schließlich mussten die Fans 44 Jahre auf die EM-Teilnahme warten. Doch das Warten hat sich gelohnt. Zwar musste die Storck-Elf bereits in der ersten Minute nach einem Pfostenschuss von David Alaba eine Schrecksekunde überstehen, im Anschluss aber blieben Großchancen der Österreicher trotz mehr Spielanteilen Mangelware. Im Gegenteil. Je länger das Spiel dauerte, desto selbstbewusster traten die Ungarn auf und machten den Favoriten zusehends das Leben schwer.

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Storck, Möller und Gehrke liegen sich in den Armen

Storck hatte seine Mannschaft bestens eingestellt. Belohnt wurde der engagierte Auftritt in der 62. Minute. Nach einem Doppelpass war es der Ex-Schalker Adam Szalai (62.), der die Ungarn erlöste und sich von den Fans feiern ließ. 50 Meter entfernt lagen sich auch Bernd Storck, Co-Trainer Andreas Möller und Torwarttrainer Holger Gehrke in den Armen. Sollte es tatsächlich schon im ersten EM-Spiel für die Überraschung reichen? Es sollte. Denn Storck bewies zehn Minuten vor Schluss ein glückliches Händchen, als er Zoltan Stieber einwechselte. Der für den FC Nürnberg spielende Stieber wurde von seinen Mannschaftskollegen fast erdrückt, als er mit dem 2:0 kurz vor dem Abpfiff für die Entscheidung sorgte.

Am Samstag wartet mit Island der nächste Gegner

Nach dem 1:1 zwischen Portugal und Island führt Ungarn nach dem ersten Spieltag die Tabelle in der Gruppe F jetzt sogar mit drei Punkten an und hat sich eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen. Vielleicht drücken am Samstag, 18. Juni, wieder ein paar Herner die Daumen, wenn der Außenseiter auf Island trifft. Mit einem weiteren Sieg wäre der Einzug ins Achtelfinale wohl perfekt.