Fachtagung Inklusion

Warum (sexuelle) Freiheit und Selbstbestimmung nicht für alle Menschen gleich sind

8. März 2017 | Gesellschaft

Frauen und Mädchen mit Behinderung im Fokus

In einem Pressegespräch machten die Organisatorinnen allerdings deutlich, dass das leider nicht der Fall ist. Nicht ohne Grund lautet der Titel der Fachtagung "Free as a bird! Warum (sexuelle) Freiheit und Selbstbestimmung nicht für alle Menschen gleich sind." Beleuchtet wird insbesondere die schwierige Situation von Frauen und Mädchen mit Behinderung. „Es ist wichtig, dass wir durch die Veranstaltung diese Zielgruppe in den Fokus der Öffentlichkeit rücken", betonte Sabine Schirmer-Klug, Leiterin der Gleichstellungsstelle. Sie fügte hinzu: „Denn es sind insbesondere Frauen und Mädchen mit Behinderung, die überdurchschnittlich von Gewalterfahrungen betroffen sind." Umso schwieriger ist es oft für die Betroffenen, einen Wunsch nach Kindern und einer selbstbestimmten Familienplanung zu realisieren. Dass so etwas aber auch funktionieren kann, zeigt während der Fachtagung in der Alten Druckerei der Verein MOBILE – Selbstbestimmtes Leben Behinderter e. V. aus Dortmund.

Hier können Sie noch einmal den inherne-Artikel der ersten Fachtagung nachlesen.

Viele Experten berichten am 23. März in der Alten Druckerei

Für den komplexen Themenbereich konnten für den 23. März weitere kompetente Fachleute gewonnen werden: Nach der Eröffnung durch Bürgermeisterin Andrea Oehler spricht Dr. Fabian van Essen, Vertretungsprofessur Behinderung und Inklusion Hochschule für Gesundheit in Bochum, über das Selbstbestimmte Leben und empirische Erkenntnisse. Über rechtliche Neuerungen des Sexualstrafrechts im Hinblick auf Frauen und Mädchen mit Behinderung berichtet Petra Ladenburger, Rechtsanwältin für Familienrecht und Spezialistin für Gewaltschutz bei sexualisierter Gewalt. Weitere Aspekte werden sicherlich angesprochen, wenn die Abschlussdiskussion ansteht. Hier haben mit Bettina Szelag, Vorsitzende des Beirates für die Belange von Menschen mit Behinderungen der Stadt Herne, Brigitte Bartels, Fachbereichsleiterin Soziales der Stadt Herne, und Rochus Wellenbrock, Geschäftsführer wewole Stiftung, Herne, ihr Kommen angekündigt.

Flyer in Leichter Sprache und Gebärdendolmetscher

Der Fachbereich Soziales ist bei der Organisation auch durch Kerstin Fischer-Friedhoff vertreten. Der Inklusionsbeauftragten der Stadt Herne ist die Fachtagung, die Rahmen des Inklusionsplanes stattfindet, ebenfalls ein wichtiges Anliegen. „Die Arbeit am Inklusionsplan hat gezeigt, dass die Frauen und Mädchen mit Behinderungen eine Gruppe ist, die man besonders im Blick haben muss. Durch die Fachkonferenz soll man diesen Menschen eine Stimme geben", so Kerstin Fischer-Friedhoff. Die Fachtagung richtet sich an Angehörige aller Gesundheits- und Sozialberufe, Teilnehmerinnen und Teilnehmer des städtischen Inklusionsplanes und die interessierte Öffentlichkeit. „Uns war es wichtig, schon in der Ankündigung, die Menschen mit Einschränkungen miteinzubeziehen", sagte auch Dr. Katrin Linthorst, Abteilungsleiterin der Gesundheitsförderung. Sie freut sich, darüber, dass es gelungen ist, den Einladungsflyer auch in Leichter Sprache anzubieten. Entsprechend groß ist die Hoffnung, dass Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen die Veranstaltung besuchen. So ist beispielsweise auch der Einsatz eines Gebärdendolmetschers möglich, wenn dieser Service im Rahmen der Anmeldung gewünscht wird.

Anmeldungen sind bis zum 16. März auf der Homepage der Stadt Herne möglich.