Auftaktfest zur Eröffnung des "O" an der Overwegstraße

„Ein wunderbarer Ort“

20. Juni 2016 | Gesellschaft Kultur

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, gerade erst aus den USA zurück gekehrt, hielt seine Eröffnungsrede im Foyer des renovierten Hauses. Kurzerhand hatten die Organisatoren witterungsbedingt die Veranstaltung komplett nach innen verlegt. Ursprünglich sollten Live-Darbietungen auch auf dem "Schulhof" stattfinden. Oberbürgermeister Dudda machte deutlich, dass es in der heutigen Zeit etwas Besonderes sei, wenn eine Schule nicht nur geschlossen, sondern daraus ein lebendiges kulturelles Zentrum entsteht. "Schön, dass Sie breite Schultern gezeigt haben!" lobte er die Verantwortlichen aus dem Bereich der Kultur. "Ich danke allen, die sich trotz widriger Umstände immer wieder für die Realisierung stark gemacht haben - und allen, die diese Umsetzung letztlich bewerkstelligt haben. Jetzt hat die bunte und großartige Kulturszene in Herne einen neuen und sehr innovativen Standort, der vor allem auch den interkulturellen Facetten der Kunst und Musikszene in Herne gerecht wird." Anschließend erkundete der OB das Haus und alle anderen Besucher waren dazu eingeladen, dasselbe zu tun.

  • Impressionen von der Eröffnung. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

"Vor 62 Jahren hier eingeschult"

Beim Rundgang betonten alle Mieter des "O", wie zufrieden sie mit dieser Einrichtung seien - es sei "ein wunderbarer Ort". Unter den Gästen war auch Rita Hagen, die mit dem Gebäude besondere Erinnerungen verbindet. "Vor 62 Jahren wurde ich hier eingeschult", schildert sie. Sie konnte jetzt bei ihrem Besuch auch noch genau sagen, welche Lehrer in welchen Zimmern untergebracht waren. "Im Keller wurden damals die Care-Pakete geöffnet", weiß sie. "Es ist ein schönes Gefühl, dass das Gebäude jetzt für kulturelle Zwecke genutzt wird", sagte sie.

  • Impressionen von der Eröffnung. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Der Rundgang

Siehe auch: Das O - Ort der Synergieeffekte / Das O eröffnet

Erdgeschoss: Hier hat die Städtische Musikschule zwei Räume bezogen, um sie als zusätzliche Unterrichtsräume zu nutzen. Unter anderem gab Haydar Yakit dort Baglama-Unterricht. Baglama ist die türkische Laute. Unterwegs war auch die Marchingband der Musikschule, es spielte außerdem die Jazzformation Hancock mit Johannes Altemaier, beide Gewinner des 1. bzw. 3. Preises des letzten HERBERT - Jugendkulturpreises.

Zweiter sogenannter Ankermieter im Erdgeschoss ist die Gesellschaft zur Förderung der Integrationsarbeit (gfi), beheimatet in Horsthausen. Die gfi hat einen Teil ihrer Aktivitäten hierher verlegt: Basteln, internationale Frauengruppe, Vätergruppe und Kochen von der „Low Budget Küche“ bis zu „meat & greet“. Es gab Kulinarisches aus den Kochkursen, wobei vor allem der Dattel-Dip der große Renner war.

1. Obergeschoss: Hier hat das theaterkohlenpott eine komplette Residenz gefunden. Teamraum, Büro, Workshop-Raum und Probenraum sind unter einem Dach. Das Theater stellte sich mit Workshops vor und Nils und Till Beckmann zeigten szenische Ausschnitte aus der Erfolgsinszenierung "Tschick".

2. Obergeschoss: Die Jugendkunstschule bietet hier im Malatelier bereits seit einiger Zeit täglich Kurse an. Neben der Malkunst gab es zum Auftaktfest Experimentellen Tanz, Trommeln und Graffiti. - Sebastian Maier betreibt auf dieser Etage auch sein Tonstudio Z-Music. Zur Eröffnung sollte ein Song zum „O“ produziert werden. Interessierte durften mitmachen: - freestylen, rappen und singen. - Auf gleicher Kreativebene agiert auch Pierre Cournoyer. Er hat den Verein „Insert Coins“ mit gegründet, der Arcade-Automaten und Konsolenspiele sammelt. In der 2. Etage hat er 22 Geräte aufgebaut, die heute bespielt werden konnten.

3. Obergeschoss: Im Domizil unterm Dach hat sich Kreativwirtschaftler Chris Wawrzyniak niedergelassen. Mit seiner erfolgreichen Agentur „Der Goldene Raum“ und mit „Wortlaut Ruhr“, der Gesellschaft zur Förderung des Poetry Slams, erhofft er sich am „Ort der Kulturen“ weitere Synergieeffekte. Bei ihm gibt es zur Eröffnung „Poetry-Häppchen“ mit Sebastian 23 und Jason Bartsch.