Unwetter

Noch schlimmer als „Kyrill“

10. Juni 2014 | Gesellschaft

Siehe auch: Infos zu den Auswirkungen des Sturms / Sturmtief für einen Radfahrer

"Mit einer Wahnsinns-Wucht" sei der Sturm auf Herne getroffen, sagte Marco Diesing, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Herne. "Auf dem Radar haben wir die Front schon anrücken sehen und haben Voralarm ausgelöst", so Diesing, "aber als der Sturm dann eintraf, war er schlimmer als gedacht." 155 Einsätze zählte die Feuerwehr: "Wir haben es relativ gut geschafft, die Logistik aufrecht zu erhalten." Die Polizei zählte in Herne ebenfalls rund 150 Einsätze.

90 Prozent der Schäden durch entwurzelte Bäume

Über 90 Prozent der Einsätze galten entwurzelten Bäumen oder abgeschlagenen Ästen. Der Rest waren herab gestürzte Dachpfannen oder überflutete Keller. Für Frank Michalowski vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr ging es vor allem darum, "die Infrastruktur aufrechtzuerhalten". Die Straßen seien "teilweise ein Labyrinth aus umgestürzten Bäumen gewesen, in dem die Autofahrer herumirrten". Größtes Problem war die Baustelle für den Kreisverkehr an der Bochumer Straße. Die gesamte Baustelleneinrichtung wurde vom Wind zerlegt - inklusive Ampelanlagen. Als positives Beispiel wertete er bürgerliches Engagement an der Sodinger Straße / Ecke Vellwigstraße: "Dort haben Bürger die Ärmel hochgekrempelt und mit der Kettensäge die Straße frei geräumt." In den nächsten Tagen sei die eine oder andere Vollsperrung notwendig, um umgestürzte Bäume zu beseitigen.

Zuerst wird erledigt, was die größte Priorität genießt, unterstrich auch Thilo Sengupta vom Fachbereich Stadtgrün: Daher werden als erstes die Straßen frei geräumt. Morgen wird die Stadtgrün-Truppe vornehmlich die Schäden auf den Schularealen ins Visier nehmen - die Schulen bleiben morgen bekanntlich geschlossen. "Wie hoch die Schäden insgesamt sind, kann ich wahrscheinlich erst in Wochen sagen", sagte Sengupta.