Flüchtlinge

„Vertrauen aufbauen“

20. November 2015 | Gesellschaft

„Auch du kannst die Sprache lernen"

Mit ihrer Biographie dürfte sie für viele Menschen in der Halle ein großes Vorbild sein. „Wenn die Flüchtlinge mich ansprechen, glauben sie mir nie, dass ich nicht in Deutschland geboren bin. Ich sage ihnen dann immer, auch du kannst die Sprache so gut lernen wie ich." Mit ihrer freundlichen, aber auch bestimmenden Art gelingt es ihr schnell, Zugang zu den Hilfesuchenden zu finden. Dabei ist ihr bei der täglichen Arbeit vor allem eines wichtig: „Vertrauen aufbauen. Wenn sie merken, hier sind sie in Sicherheit, sind die Menschen sofort sehr dankbar, hier zu sein."

  • Anita Müller von der IFAK schafft Vertrauen © Frank Dieper, Stadt Herne

„Deutschland ist jetzt meine Heimat"

Ob und wie die Integration in Zukunft funktionieren kann, darüber wird viel gerätselt. Fest steht, bei der Sozialarbeiterin hat es geklappt. Natürlich war auch der Anfang vor zehn Jahren nicht leicht. Ein fremdes Land, eine fremde Sprache. Anita Müller: „Aber wenn man sich entschieden hat zu bleiben, gibt es viele Möglichkeiten, sich zu integrieren. Deutschland ist jetzt meine Heimat und ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die ich in Deutschland bekommen habe."

Dank an die vielen Ehrenamtlichen

Dankbar ist sie aber auch für die vielen Ehrenamtlichen, die sich in der Sporthalle um die Flüchtlinge kümmern. „Das ist wirklich ganz toll. Auch die Spendenbereitschaft ist enorm", freut sich die 32-Jährige, auf die jeden Tag viele Herausforderungen warten. Ob Begleitung zum Arzt, zum Ausländer- oder Jugendamt oder einfach nur ein schlichtendes Wort in Konfliktsituationen – Anita Müller kennt sich aus mit Notlagen, Alltagssorgen und Menschlichkeit.

Siehe auch Artikel Auf der Flucht

Siehe auch Artikel Die gute Seele der Sporthalle Wanne-Süd

Text: Michael Paternoga