Hobbyfotografen im Einsatz

VHS-Kalender geht in die fünfte Runde

26. November 2015 | Gesellschaft

Wie in den Jahren zuvor haben sie sich auf die Pirsch begeben, um einen interessanten Blick auf Herne zu richten. Besonders Christian Brehm freut sich darüber, dass das unter dem Kalendertitel „12 für zwanig16" wieder eindrucksvoll gelungen ist. „Es sind wieder richtig tolle Motive dabei. Oft ist es ein Detail, das die Jury überzeugte." Die Jury, das sind die Hobbyfotografen selber, die sich im Vorfeld treffen, um die mitgebrachten Fotos der Kollegen zu bewerten. Die Mitstreiter sind fest davon überzeugt, wieder die richtige Auswahl getroffen zu haben und die 500 Exemplare schnell an die Frau oder den Mann zu bringen. Sicherlich auch ein interessantes Weihnachtsgeschenk. Der Kalender kostet 10 Euro. Besonders erfreulich. „Mit dem Erlös wird jedes Jahr ein karitatives Projekt unterstützt", betont Brehm. Diesmal werden die Klinik-Clowns" vom Circus Schnick-Schnack unterstützt. Gratis zu jedem Kalender gibt es diesmal das Symbol der Klinik Clowns - eine rote Schaumstoffnase dazu. Wer die Künstlerinnen und Künstler näher kennen lernen will, hat dazu vom 27. bis 29. November Gelegenheit. Dann verkaufen die Fotografen persönlich beim Strünkeder Adventsmarkt ihre Kalender. Aber auch darüber hinaus gibt es viele Verkaufsstellen, um sich ein Exemplar zu sichern.

Vorstellung_VHS_Kalender_2016 Die Hobbyfotografen um Dozent Christian Brehm bei der Vorstellung des neuen VHS-Kalenders. ©Stadt Herne, Michael Paternoga

Bettina Spitzenberger hat vor allem die Künstlerzeche im Blick

Von Anfang an dabei ist auch Bettina Spitzenberger. Die gebürtige Wanne-Eickelerin fotografiert schon seit Jahren mit großer Leidenschaft. Seit der Geburt ihrer ersten Nichte – inzwischen hat sie drei Nichten und einen Neffen – hat sie das Hobby noch einmal intensiviert. „Man geht mit ganz anderen Augen durch die Welt und nimmt seine gewohnte Umgebung ganz anders wahr", erklärt die 51-Jährige, die besonders gerne in den Morgenstunden mit ihrer Kamera unterwegs ist. Früh morgens ist auch das Foto entstanden, das im Juli den neuen Kalender ziert. Entstanden ist es an der Künstlerzeche Unser Fritz und trägt den Titel „SitzHoch 4" – mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten. Überhaupt ist die Künstlerzeche einer ihrer Lieblingsorte. Schon bei der ersten Ausgabe im Jahr 2012 schaffte es ein Foto mit dem Titel „Schicht im Schacht" in den Kalender. Natürlich ist auch der Rhein-Herne-Kanal – nur einen Steinwurf vom ehemaligen Steinkohlebergwerk entfernt – ein beliebtes Motiv der Mitarbeiterin der Stadt Herne. Auch die ausgebaute Erzbahntrasse gehört zu ihrem bevorzugten Revier. Angetan haben es ihr auch Schilder, „ich mag eben den Blick fürs Detail. Personen fotografiere ich dagegen nicht so gerne", gesteht Bettina Spitzenberger. Ausnahmen macht sie nur bei Familienfeiern oder wenn ihre Nichten und ihr Neffe in der Nähe sind. Auf ein Stativ verzichtet die Hobbyfotografin in der Regel. Nach dem Motto „weniger ist mehr" drückt die 51-Jährige aber nicht ständig beim gleichen Motiv auf den Auslöser. Bedingt durch die Digitalfotografie und den unerschöpflichen Speicherplatz hat sich diese Vorgehensweise bei vielen etabliert. Nicht so bei der Wanne-Eickelerin, die sich lieber im Vorfeld etwas mehr Zeit für ihre Werke nimmt. Bilder später am Computer zu bearbeiten, kommt für sie nicht in Frage. „Es sei denn, es handelt sich um eine Collage." Denn auch Collagen haben es Bettina Spitzenberger angetan. So ist sie überhaupt in einem Kurs von Christian Brehm gelandet, der damals das Arbeiten mit Collagen mit Hilfe von Photoshop im Programm hatte.

Gisela Kuhn und die Löwenkirche

Zum fünften Mal mit einem Kalenderblatt ist auch Gisela Kuhn vertreten. Die 66-Jährige fotografiert schon mehr als ihr halbes Leben lang und ist stets auf der Suche nach einem guten Motiv. Bei der Motivwahl lässt sich die Hobbyfotografin allerdings nicht in eine Schublade stecken. „Ich fotografiere alles quer durch die Bank", erklärt die Ruheständlerin. Ob Blumen, Menschen oder Gebäude – bei vielen Gelegenheiten und Anlässen wird der Auslöser gedrückt. Das bekam auch die Jury zu spüren. Wie oben erwähnt legt jeder Fotograf der Gruppe mehrere Fotos zur Auswahl vor, von dem dann eins für den Kalender genommen wird. Das Kalenderblatt im März ziert den Titel „harte Wächter". Freuen können sich die Betrachter auf die Löwen der Kirche St. Josef – die viele als Löwenkirche kennen. „Zur Auswahl hatte ich aber auch das Emscherpferd an der Flora Marzina und das Gebäude, in dem jetzt neue Jobcenter untergebracht ist", verrät Gisela Kuhn. Sie ist froh, dass die Jury sich für die Löwen entschieden hat, denn die waren auch ihre Favoriten. Daher wird sie vielleicht auch im tiefen Winter zur Kirche stiefeln. „Die Löwen mit einer leichten Schneedecke versehen, das wäre auch noch einmal ein schönes Foto", schwärmt die 66-Jährige von ihrem Hobby. Und das konnte sie sogar schon beruflich etwas ausleben. Als Angestellte für die Wohnstättengenossenschaft Wanne-Eickel lieferte sie viel Bildmaterial für das Mitarbeitermagazin. „Als das Magazin damals entstand, stellte ich die Fotografie auf digital um. Da musste es einfach manchmal etwas schneller gehen." Das dürfte auch Christian Brehm freuen, der damit eine weitere Kandidatin für seinen Kalender gewinnen konnte. Über den VHS-Dozenten äußert sich Gisela nur lobend: „Es ist toll, wie er sich engagiert. Für den Kalender opfert er sehr viel Freizeit."

Hier können sie noch einmal den Artikel über den Kalender Herne 12 für zwanzig15 nachlesen.

Weitere Infos über den Kalender und ein Porträt über Christian Brehm  finden sie hier:

http://vhs-kalender.de.tl/